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Sport: Verblüffung in Houston

Haas wird nur 70 Tage nach seinem Comeback Turniersieger

Houston/Hamburg (dpa). Als alles vorüber war, konnten es die Beobachter kaum glauben. Und auch die Hauptdarsteller blickten verblüfft. Thomas Haas, weil er gerade einen nicht für möglich gehaltenen Erfolg erreicht hatte, der USAmerikaner Andy Roddick, weil er gerade im Finale des Tennisturniers von Houston 3:6, 4:6 gegen einen Spieler verloren hatte, der erst vor 70 Tagen wieder, nach 15-monatiger Verletzungspause, in den Tenniszirkus eingestiegen war. Haas feierte in Texas zudem seinen ersten Turniersieg auf Sand. Dabei hatten ihm alle Kritiker noch gesagt, er, Haas, müsse nach seiner Verletzung wieder ganz unten beginnen. „Nur so hat er eine Chance“, sagte etwa der frühere Becker-Coach Günther Bosch.

Doch Haas, die frühere Nummer zwei der Weltrangliste, glaubte unbeirrt an sich. „Ich bin noch jung und schaffe das“, hatte er oft gesagt. Seit Montag ist er in der Weltrangliste die Nummer 36 und damit hinter Nicolas Kiefer (18.) zweitbester deutscher Tennisprofi. Sein Manager Stefan Füg sagte: „Tommy kann eben richtig gut Tennis spielen.“ Deshalb sei es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis Haas wieder gut spiele. Drei Erfolgen in Indian Wells standen drei Erstrunden-Pleiten gegenüber. Und dann folgte in Houston „eine Woche, wie man sie nicht planen kann“ (Haas).

Von Spiel zu Spiel kam der Hamburger besser in Form, und bald sagte er schon im Spaß: „Ich glaube, ich gewinne das Turnier.“ Der Durchbruch gelang im Halbfinale gegen den Rumänen Andrei Pavel. „Das war der harte Brocken“, sagte Haas. Aber auch Roddick, der für seine extrem harten Aufschläge berühmt ist, ließ der Deutsche keine Chance.

„Meine Schulter fühlt sich prima an“, sagte Haas nach seinem Turniersieg. Er habe Muskelkater, aber keine Schmerzen an dem doppelt operierten Gelenk. „Es geht mir supergut“, sagte der Daviscupspieler. Dann hastete er zum Flughafen, weil er zum Turnier in Monte Carlo wollte. Dort trifft Haas bei dem Masters-Turnier heute auf den Belgier Xavier Malisse. „Zeit zur Vorbereitung habe ich zwar nicht, aber das ist ein vergleichsweise schönes Problem“, sagte Haas.

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