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Sport: Verbotenes Spiel

Schiedsrichter Amerell erklärt, warum Nowotny vom Feld musste

NACHSPIEL

Nachspielzeit in Leverkusen: Bremens Charisteas läuft allein auf das Tor zu, das von Leverkusens Torwart Butt bereits verlassen wurde. Abwehrspieler Nowotny holt Charisteas im Strafraum ein und spitzelt ihm den Ball vom Fuß, bringt den Bremer dabei aber zu Fall. Schiedsrichter Kemmling pfeift Elfmeter und verweist Nowotny des Feldes. Leverkusen hat am Sonntag Protest eingelegt und fordert nun nachträglich einen Freispruch. Zu Recht, Herr Amerell?

Ein Freispruch wäre Quatsch. Jens Nowotny ist seinem Gegenspieler lange hinterhergelaufen, hat ihn eingeholt und dann zu Fall gebracht. Natürlich hat Nowotny den Ball gespielt – aber trotzdem beging er ein Foul. In Regel Nummer zwölf ist festgelegt, was „verbotenes Spiel“ ist. Dazu gehört „fahrlässiger, rücksichtsloser und unverhältnismäßiger Körpereinsatz“. Nowotnys Einsatz war mindestens fahrlässig – deshalb finde ich seine nachträgliche Beschwerde nicht nachvollziehbar. Ich kann doch nicht mit dem rechten Fuß den Ball wegspielen und mit dem linken meinen Gegenspieler umhauen. Besonders wichtig ist: Jens Nowotny hat Angelos Charisteas am Trikot festgehalten. Das muss geahndet werden, besonders wenn damit eine klare Torchance verhindert wird. Allein das ist als Notbremse zu werten und mit einem Platzverweis und einem Elfmeter zu ahnden. Einen Freispruch für Nowotny wird es sicherlich nicht geben.

Manfred Amerell (56) erklärt im Wechsel mit Hellmut Krug eine aktuelle Szene der Fußball-Bundesliga aus Regelsicht. Amerell, der zehn Jahre lang in der Bundesliga gepfiffen hat, sitzt im Schiedsrichterausschuss des Deutschen Fußball-Bundes. Foto: dpa

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