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Frank Baumann folgt bei Werder auf Thomas Eichin.

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Verein trennt sich von Thomas Eichin: Werder Bremen geht ins Risiko

Werder Bremen entledigt sich seines Managers Thomas Eichin und ersetzt ihn durch einen alten Helden. Kann das gutgehen? Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Martin Einsiedler

Vor gar nicht so langer Zeit, in den sogenannten Nullerjahren, war Werder Bremen ein fußballerisches Ereignis. Ein eleganter Franzose namens Johan Micoud spielte oft auf einen pummeligen, aber irrsinnig schnellen Brasilianer, und der sagte dann nach dem Spiel: „Ailton, Tor – alles gut!“ Werder gewann in dieser Zeit zweimal den DFB-Pokal und gastierte regelmäßig in der Champions League. Alles war gut.

Das würde im Jahr 2016 sicher keiner mehr sagen, obwohl Werder den Abstieg mit Ach und Krach verhindert hat. Doch das soll eben nicht der Maßstab sein für einen Verein, dessen Glanzzeiten noch nicht lange vorbei sind. Das – und nicht der Streit mit Trainer Viktor Skripnik – dürfte auch der übergeordnete Grund gewesen sein, warum sich Werder von seinem Sportdirektor Thomas Eichin getrennt hat. Der war ein seriöser Manager, der den Verein mit einem Konsolidierungskurs zwar aus den roten Zahlen, nicht aber in obere Tabellenregionen führte. Was Eichin zudem zum Verhängnis geworden sein dürfte, war der fehlende Stallgeruch, wie man im Fußball sagt.

Seinem Nachfolger Frank Baumann, einem der Helden der Nullerjahre, haftet dieser Geruch an. Doch verfügt er im Gegensatz zu Eichin über keinerlei Erfahrung in leitender Funktion. Werder Bremen setzt mit Baumann daher auch ein bisschen auf das gute Gefühl – und geht mit dieser Personalie ein großes Risiko ein.

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