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Sport: Vergleiche, die nichts bringen

Britta Steffen ist keine neue Franziska van Almsick, sie ist keine neue Lichtgestalt des deutschen Schwimmens. Man muss das betonen.

Britta Steffen ist keine neue Franziska van Almsick, sie ist keine neue Lichtgestalt des deutschen Schwimmens. Man muss das betonen. Schließlich ziehen jetzt schon viele den Vergleich mit dem früheren Schwimmstar. Van Almsick hatte schon als 14-Jährige vier Olympiamedaillen gewonnen, sie hat zwei Welt- und sieben Europarekorde aufgestellt, sie wurde 18 Mal Europameisterin. Britta Steffen ist jetzt einen Einzel-Weltrekord geschwommen. Sie ist meilenweit von van Almsicks Liga entfernt.

Vor allem aber ist sie jetzt Weltklasse, weil sie sich gerade von diesem virtuellen Ballast namens van Almsick, von der Rolle des neuen Toptalents gelöst hat. Die starke Zeit in der 4x100-Meter-Staffel schwamm sie im Schutz des Außenseiterstatus, der anschließende Einzel-Weltrekord und der erneute Staffelweltrekord sind Resultate der Euphorie.

Doch spätestens jetzt steigen die Erwartungen. Und niemand kann sagen, ob Britta Steffen psychisch robust genug ist, diesem Druck standzuhalten. Wer sie nun zur Heldin stilisiert, provoziert einen Rückfall in alte Zeiten. Sicher ist, dass Britta Steffen hart genug kämpfen muss, um ihr jetziges Leistungsniveau zu bestätigen. Die Gegnerinnen unterschätzen sie künftig nicht mehr, Niederlagen sind für Steffen durchaus programmiert. Selbstverständlich hat sie das Potenzial für weitere Medaillen, sogar für Olympiagold. Ob sie es ausschöpfen kann, das beeinflusst sie seit Mittwoch immer noch selbst. Aber in weit geringerem Maße, als es ihr lieb sein kann.

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