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Sport: Verletzt ausgeschieden

Schalke scheitert im Uefa-Cup an Nancy – Asamoah bricht sich das Bein und fällt sechs Monate aus

Viel schlimmer hätte es für den FC Schalke 04 kaum kommen können. Nicht nur die für den Klub überaus verdiente 1:3 (0:2)-Niederlage im Rückspiel der ersten Runde des Uefa-Pokals beim AS Nancy und damit das Ausscheiden aus dem internationalen Wettbewerb drückte merklich auf die Stimmung der Schalker Protagonisten. Vor allem die schwere Verletzung von Gerald Asamoah, der nach einem Zweikampf mit Pape Diakahté Mitte der zweiten Halbzeit liegen blieb und bei dem die Ärzte später einen Bruch des linken Schien- und Wadenbeins diagnostizierten, ließ die Mienen aller Beteiligten gefrieren. Noch gestern Abend sollte der 27-Jährige, der erst zur zweiten Halbzeit eingewechselt worden war, vor Ort operiert werden. Asamoah fällt aller Voraussicht nach für mindestens sechs Monate aus. „Das war ein bitterer Tag für uns. Unser Gegner war stärker, wir haben uns vom Tempo in der ersten Hälfte beeindrucken lassen und dann hat sich auch noch Gerald Asamoah schwer verletzt“, fasste Schalkes Trainer Mirko Slomka nach der Partie die Ereignisse zusammen.

Ausgerechnet Gerald Asamoah fehlt den Schalkern nun also, der Hauptbeteiligte der so genannten „Petzer-Affäre“, die seit gut zwei Wochen fast täglich von verschiedensten Schalker Spielern mit neuem Leben gefüllt wird und die zuletzt schon komödiantische Züge angenommen hatte. Die Affäre hinterließ deutlichere Spuren, als es den Beteiligten wohl selbst bewusst war.

Denn es war nur noch als desolat zu bezeichnen, was die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka den 18 029 Zuschauern im Stadion Marcel-Picot anbot. Bis auf eine viel versprechende Torgelegenheit für Mesut Özil in Hälfte eins, der den verletzten Fabian Ernst im Mittelfeld vertrat, fügten sich die Schalker leidenschaftslos in ihr Schicksal. Der AS Nancy kämpfte und spielte über 90 Minuten mit so viel Einsatz, dass die Treffer von Andre Luiz (18. Minute per Kopf nach einer Ecke), Gaston Curbelo (25.; konnte völlig freistehend aus kurzer Distanz verwandeln) sowie Issiar Dia (70. Alleingang auf das Tor von Frank Rost) eine logische Konsequenz der Schalker Lethargie waren. Lediglich der aus dem Gewühl heraus entstandene Anschlusstreffer von Marcelo Bordon (78.) bewirkte ein leichtes Aufbäumen sowie ein klein wenig Spannung, doch die Bemühungen von Lincoln und Co. brachten keinen Erfolg mehr.

Verdient wäre ein weiterer Treffer ohnehin nicht gewesen. Und so driftet der von Manager Andreas Müller mit der Minimalzielvorgabe Erreichen der Gruppenphase ausgestattete FC Schalke 04 immer weiter von dem Anspruch ab, eine Spitzenmannschaft zu sein. In der Außendarstellung hatten die Vereinsverantwortlichen dieses Ziel in den letzten Tagen bereits fahrlässig verwirkt. Und die sportlichen Auftritte der Schalker Mannschaft in den letzten Spielen ließen bereits erahnen, dass das Team nicht gerade über einen übermäßigen Siegeswillen verfügt. Gestern Abend schienen die Spieler diesen Eindruck bestätigen zu wollen. „Ich habe trotzdem einige Dinge gesehen, die Anlass zur Hoffnung auf eine erfolgreichere Zukunft geben“, sagte Müller noch. Welche das genau waren, konnte er nicht erläutern.

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