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Auf Eis gelegt. Stammtorwart Rob Zepp blieb am Freitag nach einem Zusammenprall regungslos liegen. Nun könnte er mit einer Rippenprellung wochenlang ausfallen. Die Berliner setzen auf einen 33-Jährigen und einen 17-Jährigen als Ersatz.

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Verletzter Eisbären-Torwart Zepp: Größter anzunehmender Ausfall

Die Verletzung von Rob Zepp trifft die Eisbären hart – Ersatztorhüter Sebastian Elwing gibt, trotz guter Leistung beim 4:3 gegen Frölunda, Anlass zu Zweifeln. "Der Unterschied zwischen unseren beiden Torhütern ist groß", sagt Trainer Jeff Tomlinson.

Für Eisbären-Torwart Sebastian Elwing war es ein gelungener Samstagabend. Mit einer guten Leistung trug er dazu bei, dass die Berliner vor 4200 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof gegen die Frölunda Indians aus Göteborg mit 4:3 (0:0, 4:2, 0:1) gewannen. Beide Mannschaften hatten von vornherein keine Chance mehr, ins Finale der European Trophy einzuziehen, so war es ein sportlich bedeutungsloses Spiel. Für Elwing aber trotzdem ein besonderes.

Denn tags zuvor war das passiert, wovor sich die Eisbären am meisten fürchten mussten: Eine Viertelstunde war gegen Färjestads BK gespielt, da prallte Stammtorhüter Rob Zepp unglücklich gegen den Pfosten und blieb regungslos auf dem Eis liegen. Auf zwei Betreuer gestützt verließ er kurz darauf die Spielfläche und wurde umgehend ins Krankenhaus eingeliefert. Es war ein Schock für die Mannschaft und Trainer Jeff Tomlinson: „Zepp ist ein harter Kerl, und als ich sah, in welchem Zustand er aus der Kabine gekommen ist, wusste ich, dass ich mir Sorgen machen muss“, sagte er.

Für Zepp kam Elwing, er kassierte vier Tore. „Er hat nicht schlecht gehalten. Aber der Unterschied zwischen unseren beiden Torhütern ist groß“, sagte Tomlinson. Nach den ersten Untersuchungen konnte Manager Peter John Lee am Samstag zumindest die schlimmsten Befürchtungen entkräften. „Es ist nichts gebrochen“, sagte er, Zepp habe eine Rippenprellung erlitten. Aber auch so eine Verletzung ist schmerzhaft und kann eine mehrwöchige Pause bedeuten. Zunächst müssen Schwellung und Schmerzen abklingen. Eine genauere Prognose konnten und wollten die Eisbären noch nicht geben.

Für die Berliner ist das fatal, denn für ihren Stammtorwart haben sie eben keinen gleichwertigen Ersatz. Mit starken Leistungen war Zepp bislang eine verlässliche Konstante in der so wechselhaft verlaufenen Saison. „Er ist der beste Torwart in der DEL“, sagt Tomlinson. Auf den muss er nun schweren Herzens verzichten. Denn Elwing konnte Zepp im Training keine Konkurrenz machen, entsprechend selten setzte der Trainer den 33 Jahre alten Routinier ein. Kein anderer Torwart bekam in dieser DEL-Saison bislang weniger Eiszeit als Elwing. Und in den beiden Spielen, in denen er sich beweisen sollte, konnte er auch keine Erfolgserlebnisse sammeln: In Wolfsburg ersetzte er Zepp nach 14 Minuten beim Stand von 0:3 und kassierte noch fünf Gegentore. Ein komplettes Spiel absolvierte er nur bei der 1:2-Heimniederlage nach Penaltyschießen gegen Düsseldorf. Aber nun ist Elwing bis auf Weiteres die Nummer eins. Und das in einer Phase, die über den Erfolg in dieser Saison entscheiden kann: Bis zum Jahreswechsel müssen die Berliner, bei denen nun auch Julian Talbot mit Verdacht auf einen Innenbandanriss ausfällt, drei DEL-Spiele bestreiten.

Von Elwing wird also maßgeblich abhängen, ob die Eisbären in der Liga Boden auf den sechsten Platz, der die direkte Qualifikation für das Viertelfinale bedeutet, gutmachen können. Denn Manager Lee plant nicht, umgehend einen weiteren Torwart zu verpflichten: „Wir werden erst einmal abwarten, wie lange Zepp ausfallen wird“, sagt er. Auf der Bank wird damit vorerst der 17-jährige Dominik Gräubig Platz nehmen, der ansonsten beim Kooperationspartner FASS Berlin in der Oberliga im Tor steht. „Er hat sich gut entwickelt“, sagt Lee.

Aber es wäre schon eine große Überraschung, wenn die bislang enttäuschende Saison der Eisbären mit dem Torhüter-Duo Elwing/Gräubig eine entscheidende Wende zum Besseren nehmen würde

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