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Sport: Verlierer gesucht

Schon wieder hat die Nationale Anti-Doping-Agentur einen Geschäftsführer verloren. Den dritten innerhalb von drei Jahren.

Schon wieder hat die Nationale Anti-Doping-Agentur einen Geschäftsführer verloren. Den dritten innerhalb von drei Jahren. Die Gründe dafür sind in allen drei Fällen unterschiedlich. Doch stellt man sie nebeneinander, erfährt man viel darüber, was bei der Dopingbekämpfung entscheidend ist.

Der erste Geschäftsführer, Roland Augustin, war engagiert, bekam aber das Kontrollsystem nicht in den Griff. Der zweite, Christoph Niessen, war engagiert und souverän, zog aber den Vorstandsvorsitz im Landessportbund von Nordrhein-Westfalen dem Job bei der Nada vor. Und der jetzt ausgeschiedene Göttrik Wewer, zuvor Staatssekretär im Bundesinnenministerium, brachte zwar politische Erfahrung mit, aber offenbar nicht das persönliche Geschick, das man als Führungskraft in einem überschaubaren Büro braucht. Es gab atmosphärische Spannungen und eine Reihe von Kündigungen. Jetzt wird ein Nachfolger gesucht.

Dopingbekämpfung verlangt also genauso viel Herzblut wie Organisationstalent und Einfühlungsvermögen. Vor allem aber auch die Fähigkeit, eine Niederlage nach der nächsten einzustecken. Erst schien es nämlich noch ganz attraktiv zu sein, für die Nada zu arbeiten. Man gehört ja zu den Guten, die den Geist des Sports gegen die Sünde verteidigen. Doch die Dopingbekämpfung kommt nicht von der Stelle. Sie wird immer kleinteiliger und komplizierter. Und auf manche schöne Seite des Sports muss man auch verzichten: mitjubeln auf der Tribüne etwa. Die Gefeierten könnten ja gedopt sein.

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