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1. FC Nürnberg - Bayer Leverkusen

© dpa

Verlierer mit Humor: Bayer Leverkusen lässt Begriff „Vizekusen“ schützen

Für die gegnerischen Fans ist es ein Schmähruf, doch Bayer Leverkusen lässt sich bald auch offiziell als „Vizekusen“ bezeichnen. Den wenig schmeichelhaften Titel haben sich die Rheinländer beim Deutschen Patent- und Markenamt geschützt.

Demnach könnte der Name unter anderem auf Fahnen und Wimpeln, Schals oder auch Christbaumschmuck erscheinen. „Wir haben uns vor Wochen damit beschäftigt. Wir schützen einen Begriff, damit kein Schindluder damit getrieben wird“, sagte Bayer-Kommunikationschef Meinolf Sprink der Deutschen  Presse-Agentur dpa am Montag und bestätigte damit einen Bericht des „Express“.

Seit 1997 hat Leverkusen eine stolze Sammlung an zweiten Plätzen gesammelt. Viermal gab es den Vizetitel in der Meisterschaft, zwei Final-Niederlagen setzte es im DFB-Pokal, eine in der Champions League. Im Jahr 2002 wurde der Mythos „Vizekusen“ dabei manifestiert: Binnen zwölf Tagen verpasste Bayer gleich drei Titelchancen. „Unser Saisonziel ist es nicht, immer Zweiter zu werden“, betonte Sprink. Ob die Bezeichnung in Zukunft auch für Werbekampagnen oder Fan-Artikel genutzt werden soll, sei noch offen.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Leverkusen den Spott über das eigene Image zunutze macht. Seit 2006 ist im Register die Marke „Pillendreher“ eingetragen, später folgte „Werksclub“. Als „Werkself in Düsseldorf“ kündigte Bayer die eigenen Auftritte in der Landeshauptstadt an. Eine offizielle Anmeldung für die Bezeichnung „Werkself“ scheiterte allerdings. Begründung: Fehlende Unterscheidungskraft. Für „Vizekusen“ läuft die Widerspruchsfrist noch - ein Einspruch von Bayern München (9x Bundesliga-Zweiter), Werder Bremen (7x) oder dem FC Schalke 04 (5x) dürfte jedoch nicht zu erwarten sein.

Und auch für den Fall der Fälle sorgt Bayer vor. Am gleichen Tag wie „Vizekusen“ hat Leverkusen noch eine Marke schützen lassen: „Meisterkusen“. (dpa)

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