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Sport: Verloren im Schnee

Der VfB Stuttgart geht in Nürnberg 1:4 unter

Mit schnellem Schritt suchten die Verlierer die Abgeschiedenheit ihres Mannschaftsbusses auf. Kaum einer der Spieler des VfB Stuttgart hatte große Lust, die Demütigung zu erklären, die ihnen die Spieler des 1. FC Nürnberg gerade verpasst hatten. „Keiner hat Normalform erreicht“, klagte Stuttgarts Manager Horst Heldt. „Wir haben keine Zweikämpfe gewonnen“, kritisierte Trainer Armin Veh. Der VfB ging im Schneetreiben mit 1:4 (1:1) unter und bezog höchste Saisonniederlage. Schon im Hinspiel hatten die Schwaben gegen Nürnberg eine 0:3-Heimniederlage bezogen.

Auch diesmal entwickelte sich eine Partie, die auf alle Fälle für die 39 000 Zuschauer höchsten Unterhaltungswert besaß. Zunächst ermöglichte der scheidende Stuttgarter Torhüter Timo Hildebrand mit einem Abpraller das 1:0 für Nürnberg durch Iwan Sajenko. Nach 33 Minuten hatten die Schwaben Glück, als Arthur Boka Iwan Sajenko in der linken Ecke des Strafraums regelwidrig zu Fall brachte, es aber keinen Strafraum gab. Was die Nürnberger noch mehr erregte, weil im Gegenzug der Stuttgarter Ausgleich fiel. Nürnbergs Torwart Raphael Schäfer, der in der kommenden Saison Hildebrands Nachfolger in Stuttgart wird, konnte einen Schuss von Mario Gomez nicht ordentlich abwehren. Der Ball sprang dem mit geeilten Cacau vor die Füße, der ihn ins Tor schob. „Da muss ich mir eine Teilschuld geben“, sagte Schäfer. „Ich war heute sicher angespannter als sonst.“ Das 1:1 nährte die Hoffnungen der Schwaben, einen guten Start nach der Winterpause hinzulegen.

Nachdem Cacau aber eine große Chance in der 46. Minute ungenutzt ließ, übernahmen die Nürnberger die Regie. Im Zweikampf nicht bissig genug und meist einen Schritt langsamer, konnte sich der VfB kaum mehr ins Spiel einbringen. An der Seitenlinie stand Armin Veh und sah in den entscheidenden Minuten nur noch verzweifelt aus. „Was heute abgelaufen ist, war genauso wenig wie beim 0:3 im Hinspiel“, sagte der Trainer des VfB. „Wir haben nie gezeigt, was uns sonst auszeichnet.“

Nachdem Vratislav Gresko das 2:1 erzielt hatte, flog der Stuttgarter Serdar Tasci nach einer Grätsche mit Rot vom Platz. Fortan fand der VfB kein Mittel mehr, um aufzuhalten, was auf ihn zurollte. Die Zuschauer bejubelten im dichten Schneetreiben noch das Tor von Markus Schroth per Kopf und das Eigentor Ludovic Magnins. „Wir sind heute nie wirklich in Schwierigkeiten gekommen, die Mannschaft war hoch konzentriert“, sagte Nürnbergs Trainer Hans Meyer. Gresko sagte gar: „Jetzt wollen wir in den Uefa-Pokal.“

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