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Sport: Versöhnungsbereit: Daum will aber von Hoeneß zuerst Entschuldigung

Christoph Daum ist zur Aussöhnung mit seinem Intimfeind Uli Hoeneß bereit und will die größte Schlammschlacht im deutschen Fußball so schnell wie möglich beenden. "Unter gewissen Voraussetzungen bin ich zu einem Gespräch mit Hoeneß bereit.

Christoph Daum ist zur Aussöhnung mit seinem Intimfeind Uli Hoeneß bereit und will die größte Schlammschlacht im deutschen Fußball so schnell wie möglich beenden. "Unter gewissen Voraussetzungen bin ich zu einem Gespräch mit Hoeneß bereit. Im Sinne des Fußballs muss man Größe zeigen", erklärte der designierte Bundestrainer und Chefcoach von Bayer Leverkusen vor dem Champions-League-Spiel des Vizemeisters am Dienstagabend bei Titelverteidiger Real Madrid (das Spiel war bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht beendet).

Der 46-Jährige verlangt allerdings als Vorausetzung vom Manager von Bayern München eine Entschuldigung bei "meinen Kindern und mir", dann wäre der Weg zum Sechs-Augen-Gespräch unter Vermittlerrolle des geschäftsführenden DFB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder bereitet. "Wir wollen, dass das Gespräch möglichst schnell zustande kommt und die Angelegenheit auf keinen Fall auf die lange Bank schieben", erklärte DFB-Mediendirektor Wolfgang Niersbach. Allerdings werde der Zeitpunkt und Ort der Zusammenkunft strengstens geheim gehalten.

Und Daum will seinen Dreijahreskontrakt mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) ab dem 1. Juni 2001 unter Dach und Fach bringen. Bislang existiert nur eine Handschlagvereinbarung zwischen ihm und Mayer-Vorfelder. Daum: "Es wird Zeit, dass die Tinte unter dem Vertrag trocken wird."

Bislang soll Daum-Anwalt Matthias Prinz schon erste Vertragsentwürfe mit dem DFB ausgetauscht haben. Ein Abschluss scheint nun jedoch bevorzustehen, wobei selbst das von Bayern München in Frage gestellte Bundestrainer-Honorar für Daum - es wurden Summen von bis zu acht Millionen Mark per annum in der Öffentlichkeit kolportiert - kein Problem darstellt. Allerdings wird die Daum-Gage von geschätzt fünf Millionen Mark pro Jahr wohl für neue Dimensionen beim DFB sorgen und die Salärs der Vorgänger wie Berti Vogts, Erich Ribbeck oder des jetzigen Teamchefs Rudi Völler bei weitem übersteigen.

Dass Daum nun doch die von Hoeneß initiierte Schmutzkampagne aus der Welt schaffen will, ist das Ergebnis eines langen Gespräches mit Mayer-Vorfelder, der seit vielen Jahren Mentor des künftigen Nationalcoaches ist. "Ich habe meinen Standpunkt verteidigt", erklärte Daum in Madrid, "nun gilt es, Fakten zu schaffen."

Daum blickt wieder äußerst zuversichtlich in seine (Bundestrainer)-Zukunft: "Alle Beteiligten werden alles unternehmen, um die Sache schiedlich-friedlich zu beenden." Sogar mit seinem Widersacher aus München, der in der Öffentlichkeit zum Buhmann mutierte und gnadenlos in den Bundesligastadion ausgepfiffen wurde, hat Daum inzwischen fast Mitleid. "Einen Spießrutenlauf wünsche ich Uli Hoeneß und seiner Familie nicht. Es muss ein Schlussstrich gezogen werden."

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