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Früher ein Roter, bald ein Blauer? Bei 1860 München wird über Felix Magath diskutiert.

© dpa

Verwirrung beim TSV 1860 München: Der Investor will Felix Magath nicht

Den Abstieg in die Dritte Liga konnte 1860 München gerade noch verhindern. Das Chaos aber hält an. Der Verein streitet über einen Einstieg von Felix Magath.

Felix Magath geistert weiter als möglicher neuer starker Mann beim TSV 1860 durch München. Ausgerechnet dem ehemaligen Meistertrainer des FC Bayern will das Präsidium des Fußball-Zweitligisten angeblich den roten Teppich ausrollen. Der 61-Jährige solle "die alleinige sportliche Verantwortung übertragen bekommen", berichtete die "Bild"-Zeitung am Donnerstag. Alles Spekulation? Jedenfalls kam im bizarren Machtgeschacher bei 1860 rasch ein vehementes Dementi von der Investorenseite.

"Magath kommt nicht. Alles, was da gemeldet wird, ist nicht richtig", sagte Noor Basha, Aufsichtsratsmitglied und Statthalter von Hasan Ismaik, dem Internetportal Sport1. Es gebe kein Angebot und auch keine Einigung mit Magath. "Ich habe mit Hasan darüber gesprochen. Ich wüsste es, wenn es so wäre", wird Basha zitiert.

Tatsächlich fehlen harte Fakten für einen Magath-Einstieg. Fest steht nur: Bei den Münchnern geht es nur etwas mehr als zwei Wochen nach der Rettung vor dem Absturz in die Dritte Liga mal wieder drunter und drüber. Konkrete Lösungen im undurchsichtigen Schwebezustand, in dem Präsident Gerhard Mayrhofer, Investor Ismaik und auch der umstrittene Sportchef Gerhard Poschner die Hauptrollen besetzen, sind wohl erst bei der Mitgliederversammlung am Sonntag zu erwarten.

Ungeachtet der immer wieder aufflammenden Spekulationen um eine spektakuläre Rückkehr von Magath in den deutschen Profifußball plant Trainer Torsten Fröhling, am kommenden Montag den Trainingsauftakt der Profis auf dem Vereinsgelände zu leiten. "Dann stehe ich wieder auf dem Platz", sagte der 48-Jährige in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung". Fröhlings Zukunft bei 1860 ist ungewiss, sein Vertrag läuft am 30. Juni aus. Eine schöne Situation sei das Vakuum, in dem auch er sich befindet, nicht für ihn, gestand der loyale Vereinsangestellte. Der 48-Jährige hatte nach seiner Beförderung zum Interimschef 1860 in der Relegation gegen den Drittligisten Holstein Kiel vor dem Abstieg bewahrt. Mit Poschner habe er sich auf eine Verlängerung geeinigt, berichtete Fröhling: "Die muss das Präsidium noch absegnen." Der Verein möchte aber angeblich Magath, der mit Bayern und dem VfL Wolfsburg Deutscher Meister wurde, engagieren. Nach "Bild"-Informationen soll der Verein eine dahingehende Einigung mit Ismaik erzielt haben. Damit sei der Weg für Magaths Einstieg frei. Ein derartiges Szenario wäre gleichbedeutend mit dem Aus für Sport-Geschäftsführer Poschner, dem maßgeblich der Beinahe-Abstieg in der abgelaufenen Saison angelastet wird. Poschner wiederum wurde bislang von der Investorenseite stets gestützt.

Bei der mit Spannung erwarteten Mitgliederversammlung des Traditionsclubs am Sonntag wird erwartet, dass der Zustand der Lähmung überwunden wird. Von Präsident Mayrhofer dürften die Mitglieder unter anderem konkrete Ergebnisse der Verhandlungen mit Investor Ismaik hören wollen. Von ihnen hängt die Zukunft des Vereins maßgeblich ab. Vielleicht tritt auch Mayrhofer zurück.

Magath ließ Anfragen unbeantwortet. Über seine Ambitionen kann auch nur spekuliert werden, sofern er überhaupt welche hat. Fröhling mag die Personalie nicht kommentieren. "Auf die Entscheidung habe ich ja auch gar keinen Einfluss", sagte er zu Magath. Der Trainer möchte arbeiten. Er würde gerne "vier, fünf neue Spieler holen" und nicht wieder 13 wie im Vorjahr. Kapitän Christopher Schindler möchte er keinesfalls ziehen lassen. "Um einen Spieler wie ihn kann man eine Mannschaft bauen." Fröhling würde den Jugendkurs fortsetzen: "Die Jugend ist unser Potenzial bei Sechzig!" (dpa)

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