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Sport: Verzweifelt zum Sieg

Der 1. FC Kaiserslautern schlägt Bremen 1:0 – die Pfalz feiert das Happy End eines Märchens

Kaiserslautern . Märchen im Fußball gehen anders als in Kinderbüchern nicht immer gut aus. Und lange hatten sie in der Pfalz an diesem Sonntag Angst. So sehnsüchtig hatten sich die Zuschauer einen Sieg gewünscht, der sie von vielen Sorgen befreit, der als Dokument einer unglaublichen Aufholjagd des Teams aus der Pfalz taugt. Nach dem 1:0 über den SV Werder Bremen schwappte eine Welle der Erleichterung durch das Fritz-Walter-Stadion.

Bis zur 65. Minute hatte die Pfälzer Fußballfamilie gezittert. Keiner wusste, wie das nächste Kapitel im Abstiegskampf ausgeht, trotz der erfolgreichsten Rückrunde der Vereinsgeschichte. Auferstanden aus Ruinen – wie gut passt nun diese Erfolgsmeldung in den Fundus der Geschichten um den Berg der Mythen. Als Nationalstürmer Miroslav Klose den Ball vom Elfmeterpunkt aus (Handspiel von Charisteas) ins Tor schoss, standen 40 000 Zuschauer auf den Sitzen. Ein Sieg auf Pfälzisch im vielleicht wichtigsten Heimspiel der Saison, kantig, eckig, mit viel Verzweiflung errungen. Es war der sechste Heimerfolg in Folge ohne Gegentor.

Finanzielles Chaos, keine Lizenz mehr für die Zweite Liga, Absturz bis hinunter in die Verbandsliga. Die bedrohlichen Schlagzeilen hatten sich wie dunkle Wolken aufgebaut. „Wir haben heute unbedingt drei Punkte gebraucht“, sagte Torschütze Klose. „Dieses Spiel hatte viel mit dem Kopf zu tun.“ Und Trainer Erik Gerets seufzte: „Die Mannschaft hat alles gegeben. Aber ich denke, wir brauchen noch ein paar Punkte. 38 reichen nicht.“

Obwohl sie eine Hälfte lang die bessere Mannschaft waren, verloren die Bremer nach der Pause ihre Linie. Es wurde ein Zittersieg. Aber zittern können sie in der Pfalz besser als jeder andere in dieser Spielzeit. „Wir haben widerwillig Zahlen für die Zweite Liga geplant“, sagte Klubchef René Jäggi. Der FCK muss, um überhaupt eine Lizenz zu bekommen, mindestens 13,5 Millionen Euro einsparen. „Personelle Konsequenzen können da nicht ausbleiben. Es wird Zahlen geben wie vor zehn Jahren. Vom Abstieg aber will ich nicht reden“, sagte Jäggi.

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