zum Hauptinhalt
Foto: dpa

© dpa

Sport: Vettel fürchtet die Bremsklötze Red-Bull-Pilot startet

in Monaco von Platz drei

Von Christian Hönicke

Fernando Alonso erlebte, wovon Millionen Menschen träumen: einen entspannten Samstagnachmittag an der Côte d’Azur. Leider musste ihn der zweimalige Weltmeister statt am Strand in einer dunklen Garage in Monaco verbringen. Auf das Qualifikationstraining verzichtete er, weil die Mechaniker sein Auto zusammenflickten. Denn kurz zuvor war der Spanier mit seinem Ferrari im Freien Training in die Leitplanke gekracht und hatte dabei das Chassis beschädigt. Als Letzter wird Alonso nun am Sonntag (14 Uhr/live bei RTL und Sky) dem Feld hinterherhetzen, das Mark Webber anführen wird. Der Red-Bull-Pilot war schon wie vor einer Woche in Barcelona der Schnellste; Zweiter wurde Robert Kubica im Renault vor Webbers Teamkollegen Sebastian Vettel.

„Das war nicht ideal“, sagte Vettel zerknirscht. „Ich hatte ziemlich viele Probleme mit dem Verkehr. Und zum Schluss war ich einfach nicht schnell genug.“ Nico Hülkenberg kam im Williams direkt vor Adrian Sutil (Force India) auf Rang elf, Virgin-Pilot Timo Glock wurde Zwanzigster. Das Mercedes-Duo Nico Rosberg und Michael Schumacher holte vor Weltmeister Jenson Button im McLaren die Startplätze sechs und sieben.

Rosberg empfand seinen sechsten Platz als „Katastrophe“: „Ich war hier das ganze Wochenende Schnellster und dachte, es reicht für die Pole. Aber ich hatte auf meiner schnellen Runde Verkehr und danach auch noch einen Fehler.“ Auch Schumacher war nicht glücklich: Er fuhr direkt hinter Rosberg und fühlte sich ausgebremst: „Auf einer Runde hat mich Nico blockiert.“ Sein Teamkollege zeigte nach dem Rennen Reue: „Ich habe mich bei Michael entschuldigt“, betonte Rosberg: „Michael hat es akzeptiert. Deswegen ist es auch gegessen.“ Allerdings gab Schumacher Rosberg auch gar nicht die Schuld. Es sei vom Team nicht perfekt gelöst worden, fand er, und sprach von „unglücklichen Umständen“.

Beim Favoritenteam Red Bull dagegen scheint sich langsam eine neue interne Rangliste zu manifestieren. Mark Webber hielt seinen Stallrivalen Sebastian Vettel erneut auf Abstand. Dazu musste der 22-Jährige in der Qualifikation überraschend auch noch Robert Kubica vorlassen. Der Pole könnte sich für das heutige Rennen noch als unangenehmer Bremsklotz erweisen, denn Überholen ist in Monaco fast unmöglich. „Wenn die beiden nicht in der ersten Kurve einen Unfall bauen“, orakelte Vettel, „wird es wohl nicht viel freie Fahrt für mich geben.“

Zur Startseite