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Mund abwischen. Der VfB muss sich nun auf die Bundesliga konzentrieren.

© Reuters

VfB in Rom chancenlos: Europa-League-K.-o. nach 1:3 bei Lazio

Mit einer schwachen Vorstellung hat der VfB Stuttgart am Donnerstag das „Geisterspiel“ bei Lazio Rom mit 1:3 (0:2) verloren und ist im Achtelfinale der Europa League als letzte deutsche Mannschaft ausgeschieden.

Eigentlich war es ja mucksmäuschenstill gewesen im Olympiastadion von Rom. Und doch plärrte am Donnerstagabend plötzlich eine Stimme durch die Lautsprecheranlage. Für die Spieler des VfB Stuttgart, die mit einem Zwei-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel (0:2) nach Italien gereist waren, doppelt schlimm. Denn die Stimme erhöhte diese Bürde bereits in der sechsten und achten Minute um weitere zwei Treffer. Lazio Roms Stürmer Libor Kozak, der später ein drittes Mal erfolgreich war, hatte getroffen und somit den 3:1 (2:0)-Sieg sowie den Einzug seiner Mannschaft in das Viertelfinale der Europa League frühzeitig eingeleitet. Daran änderte auch der zwischenzeitliche Anschlusstreffer von Tamas Hajnal wenig. Der VfB Stuttgart kann sich nach einem „europapokalunwürdigen Abend nun voll auf die Bundesliga konzentrieren“, wie Sportdirektor Fredi Bobic nach Spielschluss richtig feststellte.

Lazio Rom hatte wegen rassistischer Ausfälle seiner Fans von der europäischen Fußball-Union Uefa eine Platzsperre aufgebrummt bekommen, die auch im kommenden Heimspiel im Viertelfinale Bestand hat. Die Zahl der Augenzeugen beschränkte sich in dem 72 000 Besucher fassenden Olympiastadion also auf die Mitarbeiter der übertragenden TV-Anstalten, Journalisten, Fotografen, Helfer sowie Balljungen. Im riesigen Rund war jeder Ruf vom Spielfeld deutlich zu hören.

Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia musste auf die angeschlagenen Artur Boka und William Kvist verzichten, dafür stand der im Hinspiel gesperrte Stürmer Vedad Ibisevic wieder zur Verfügung. Doch das spielte schon früh keine Rolle mehr. Trotzig hatten die Stuttgarter nach der bitteren 0:2-Niederlage vor einer Woche im eigenen Stadion zwar noch ihre Chance in Rom beschworen: „Wir sind hier nicht auf Kaffeefahrt“, hatte Labbadia am Mittwochabend beim Abschlusstraining gesagt. Doch innerhalb von nur zweieinhalb Minuten traf dann Libor Kozak gegen eine indisponierte VfB-Abwehr zweimal und ließ bereits zu Spielbeginn alle Träume zerplatzen.

Nach dem frühen Schock waren die Stuttgarter zunächst damit beschäftigt, sich erst einmal zu sammeln. Das Bemühen zumindest um den Anschlusstreffer war danach erkennbar, allerdings zeigte sich Lazio wie im Hinspiel unbeeindruckt und abgezockt. Auch ohne den verletzten deutschen Nationalstürmer Miroslav Klose blieben die Römer trotz einer eher verwaltenden Spielweise immerzu gefährlich.

Nach dem Seitenwechsel zeigte der letzte verbliebene deutsche Vertreter in der Europa League dann aber zumindest ein wenig Moral. Die Römer stellten ihre Bemühungen nach vorne nun weitestgehend ein und überließen den Gästen das Spielgeschehen im Mittelfeld. Dass dabei aber lediglich der Treffer von Hajnal in der 62. Minute heraussprang, ist wohl generell der momentanen Verfassung der Stuttgarter Mannschaft geschuldet, die seit dem Jahreswechsel auch in der Bundesliga schwächelt und erst ein Spiel gewinnen konnte. Tsp/dpa

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