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VfB Stuttgart - Borussia Moenchengladbach

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VfB Stuttgart: Die wahren Aufholjäger: Warum der VfB Stuttgart Hertha BSC abgehängt hat

Am Samstag trifft Hertha auf den VfB Stuttgart. Den Schwaben erging es in der Hinrunde kaum besser als den Berlinern. Doch die Mannschaft hat sich nach der Winterpause gefangen und reist als bestes Team des Jahres 2010 ins Olympiastadion.

Berlin - Wenn man in diesen Tagen den Verantwortlichen von Hertha BSC zuhört, könnte man meinen, es sei schon Mai in Berlin – und der Klassenerhalt bereits geschafft. Die Lebensfreude ist zurück beim ewigen Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga. „Bei allen Menschen ist die Lebensfreude gestiegen“, sagt Trainer Friedhelm Funkel. „Das liegt am Sonnenschein. Das Stimmungsbild der Mannschaft ist der Temperatur geschuldet.“ Viel mehr ist es wohl dem Sieg in Köln geschuldet und der plötzlich realen Aussicht, den Abstieg noch abzuwenden.

Das, was Hertha derzeit erlebt, hat der VfB Stuttgart schon im Dezember mitgemacht. Man könnte auch sagen: Für den VfB, am Samstag im Olympiastadion Herthas Gegner, ist der Winter bereits im Dezember zu Ende gegangen. Da hat Christian Gross die Mannschaft übernommen, seitdem surft der VfB auf einer Welle des Erfolges. Welchen Anteil der Kollege aus der Schweiz an diesem Aufschwung habe, wurde Friedhelm Funkel gestern gefragt. „Das kann ich nicht beurteilen“, antwortete er. „Weil ich ihn nicht kenne.“

Bei Gross’ Amtsantritt lagen die Stuttgarter wie die Berliner auf einem Abstiegsplatz, seitdem haben sie von 14 Spielen zehn gewonnen und nur zwei verloren. Der VfB ist das, was Hertha gerne wäre: der wahre Aufholjäger. „Die Stuttgarter zeigen jetzt ihr Leistungsvermögen“, sagt Herthas Manager Michael Preetz über die beste Rückrundenmannschaft der Liga, die sich inzwischen auf Platz sieben vorgearbeitet hat. Bis zum Winter hatten die Schwaben eine ähnliche Biografie wie Hertha. In der vorigen Saison konnten sie bis kurz vor Schluss noch Deutscher Meister werden, in dieser stürzten sie böse ab. So weit die Gemeinsamkeiten mit den Berlinern. Sieben Punkte lag der VfB vor Hertha, als Gross in Stuttgart anfing, inzwischen sind es 22. „Vergleichen Sie mal das Personalaufkommen“, sagt Preetz. „Die Stuttgarter hatten schon eine erstklassige Mannschaft, und im Sommer haben sie dann noch richtig gute Spieler dazugeholt, die nur eine gewisse Zeit zur Eingewöhnung gebraucht haben.“

Die Berliner hingegen haben die Qualitätseinbußen in ihrem Kader erst im Winter einigermaßen reparieren können. „Alle Neuzugänge sind zu hundert Prozent eingeschlagen“, sagt Trainer Funkel. „Sie haben die Mannschaft auf ein höheres Niveau gebracht.“ Möglicherweise gerade noch rechtzeitig. 

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