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VfB Stuttgart: Horst Heldt neuer Sportdirektor

Völlig überraschend hat der VfB Stuttgart den Ex-Nationalspieler Horst Heldt (36) als Teammanager eingesetzt und den bisherigen Sportdirektor Herbert Briem degradiert.

Stuttgart - Einen Tag vor dem Abflug des schwäbischen Fußball-Bundesligisten nach Dubai gab Vereinspräsident Erwin Staudt diesen personellen Führungswechsel am Dienstag bekannt. «Heldt ist ein Mann, der all die Funktionen und Fähigkeiten verkörpert, um die Mannschaft in die Zukunft zu führen», begründete Staudt die Beförderung des langjährigen Profis.

Der 36-jährige Mittelfeldspieler, der in dieser Saison unter dem neuen Trainer Giovanni Trapattoni nie zum Einsatz kam, sagte zu seiner neuen Position: «Das ist eine Riesenherausforderung für mich. Ich stecke voller Tatendrang und weiß, worauf es im Fußball ankommt.»

Die Rotation im Sportmanagement des VfB Stuttgart unmittelbar nach der Winterpause war ohne die bei solchen Personalien normalerweise übliche Einladung zu einer Pressekonferenz mitgeteilt worden.

An Briems Fähigkeiten, die Arbeit als Sportdirektor adäquat ausfüllen zu können, hatte es in der Öffentlichkeit zwar seit längerem Kritik gegeben. Aber eine Herabstufung des ehemaligen Regionalligaspielers in seine frühere Funktion als Chefscout des VfB hatte sich nicht abgezeichnet. «Ich gebe einen Aufgabenbereich ab, der mir nicht so Freude gemacht hat. Jetzt fällt etwas Druck von mir ab», sagte Briem zu seiner neuen Tätigkeit. Er sei nicht nur für die Talentsuche zuständig. Staudt wehrte sich gegen die Bezeichnung Degradierung und sprach von «Umstrukturierung». Briem sei in seiner «Kernkompetenz stärker» und werde dafür voll frei gestellt.

Im Fall Heldt war bislang nur klar, dass der 36 Jahre alte Spielmacher nach seiner Karriere eine Funktion beim VfB übernehmen würde. Heldt brachte es beim 1. FC Köln, TSV 1860 München, Eintracht Frankfurt und VfB - nach einem Gastspiel bei Sturm Graz - auf 359 Bundesligaeinsätze. Zwei Mal trug er das Trikot der Nationalmannschaft.

«Er hat als Profi alles erlebt und ist intellektuell in der Lage, seine Erfahrungen umzusetzen. Der Verein kann sich auf Horst und seine Analysen verlassen», sagte Staudt. Man habe bei der Suche nach einem Briem-Nachfolger auch über eine externe Lösung nachgedacht, sich dann aber für Heldt wegen dessen intimer VfB-Kenntnisse entschieden. «Er war einer der maßgeblichen Sprecher der Mannschaft.» Heldts Vertrag sei unbefristet.

Der neue Teammanager nannte als eine seiner Fähigkeiten, Probleme früh zu erkennen. In seiner Nähe zur Mannschaft sieht er keinen Nachteil - im Gegenteil: «Ich weiß, was sich da abspielt. Das ist ein Riesenvorteil.» Er habe auch keine Schwierigkeit damit, trotz seiner guten Kontakte die nötige Distanz aufzubauen.

Trapattoni sprach von «einer guten Entscheidung». Der Club versuche, mit der Neuausrichtung im Management der Mannschaft und dem Trainer optimal zu helfen. Nationaltorhüter Timo Hildebrand meinte, Heldts Ernennung hänge «vielleicht auch damit zusammen, dass in der Vorrunde einiges schief gelaufen» sei. «Horst hat einen super Draht zur Mannschaft. Er war, obwohl er zuletzt nicht mehr gespielt hat, immer ein Wortführer.» (Von Elmar Dreher, dpa)

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