zum Hauptinhalt
Jens Lehmann

© dpa

VfB Stuttgart: Lehmann kritisiert Leistungsfähigkeit des deutschen Fußballs

Jens Lehmann möchte, dass sich die Bundesliga-Vereine ein Beispiel an der Premier League nehmen. Da gäbe es nach Angaben des VfB-Torwarts bessere Trainingsmethoden und Scouting-Systeme.

Ex-Nationalspieler Jens Lehmann beurteilt die Leistungsfähigkeit des deutschen Fußballs kritisch. Die Bundesliga werde in England in etwa so hoch eingeschätzt wie der österreichische Fußball in Deutschland, sagte der ehemalige Torhüter von Arsenal London, der seit dieser Saison beim Bundesligisten VfB Stuttgart spielt, in einem Interview mit den "Stuttgarter Nachrichten" (Donnerstag-Ausgabe).

Lehmann kritisiert junge Spieler

Lehmann plädierte für effizientere Scouting-Systeme, um mehr Talente zu entdecken und zu fördern. "Sie brauchen obendrein einen guten Trainer, der diese Spieler entwickeln kann", sagte der 39-Jährige und lobte Arsenal-Coach Arsène Wenger, dessen Trainingsmethoden "in keinem Lehrbuch stehen". Zudem kritisierte Lehmann die Einstellung vieler Jungprofis: "Sie lassen es gern mal locker angehen. Die jungen Spieler haben heutzutage eben eine größere Gelassenheit durch den höheren Verdienst in Relation zu früher! Manchmal vergessen sie, dass sie hart arbeiten müssen, um diesen Lebensstandard zu halten."

Seine VfB-Kollegen stachelte er zu mehr Ehrgeiz an. "Selbstzufriedenheit begegnet mir hier jeden Tag. In Stuttgart anerkannt zu sein, mal Erfolg zu haben, dann wieder nicht. Das ist auf die Dauer zu wenig für einen Topspieler", sagte Lehmann, der eine Vertragsverlängerung über diese Saison hinaus vom sportlichen Erfolg unter Teamchef Markus Babbel abhängig macht: "Wichtig ist, dass ich eine positive Entwicklung sehe. Bei mir und der Mannschaft. Wenn nicht, dann war's das wohl." Nach seiner aktiven Laufbahn könne er sich eine Tätigkeit als Manager vorstellen. "Ich hätte ein ganz gutes Rüstzeug", meinte Lehmann. (sg/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false