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Sport: VfB-Trainer orientiert sich an Hertha

In Stuttgart gilt Platz sechs als realistisches Ziel

Stuttgart - Richtige Begeisterung kam nicht auf, aber Armin Veh fand wenigstens einen positiven Aspekt. „Die Null stellt mich zufrieden“, sagte Veh. 1:0 (0:0) hatte der von ihm trainierte VfB Stuttgart den Abstiegskandidaten VfL Bochum bezwungen, es war mühsam und letztlich glücklich. Marco Streller hatte die Schwaben mit seinem kaum noch erwarteten Treffer in der 87. Minute vor einem Reinfall bewahrt.

Die während der Woche durch eine Grippewelle geschwächten Stuttgarter konnten gegen den VfL, der recht frech aufspielte, weder spielerisch noch kämpferisch überzeugen. Hinzu kommt, dass die Vertreter der neuen VfB-Generation wie Torjäger Mario Gomez, Spielmacher Antonio da Silva oder Roberto Hilbert angesichts der Dauerbelastung physisch und psychisch langsam an ihre Grenzen zu stoßen scheinen.

Veh nahm zumindest Mario Gomez in Schutz: „Es ist doch normal, dass ein Torjäger auch mal Ladehemmung hat.“ Teammanager Horst Heldt sprach von „einer geistigen Müdigkeit“. Letztlich registrierte Heldt als Wichtigstes, dass ihm die Mannschaft beim letzten Heimspiel vor der Winterpause „drei Punkte zum 37. Geburtstag geschenkt“ hatte.

Insgesamt sammelten die fleißigen Stuttgarter schon 31 Punkte, was laut Veh „sensationell“ ist: Selbst im Falle einer Niederlage zum Vorrundenabschluss bei Energie Cottbus ginge der VfB mindestens als Tabellenvierter in die Winterpause. „So richtig interessant ist für uns eigentlich der sechste Platz“, sagte Veh. Für ihn ist die Uefa-Pokal-Teilnahme die realistische Zielsetzung. „Wir schauen, wie Hertha BSC spielt, nicht nach den Ergebnissen von Werder Bremen oder dem FC Bayern.“

Die Verhandlungsposition für eine Vertragsverlängerung hat sich für Veh, der einst vom Aufsichtsratsvorsitzenden Dieter Hundt als „Übergangslösung“ abqualifiziert wurde, durch den Höhenflug deutlich verbessert. „Wir setzen uns in der Winterpause zusammen“, erklärte Veh, der seinerseits nur einen Einjahresvertrag anstrebt. „Es ist wichtig, dass Verein und Trainer Spielraum haben.“ Bei der nächsten offenen Personalfrage könnte die Entscheidung sogar noch vor dem Spiel in Cottbus fallen. Für eine erneute Einigung mit Torwart Timo Hildebrand scheinen nur noch Kleinigkeiten zu klären zu sein. Der Nationaltorhüter schwieg allerdings, verstimmt nach den jüngsten Gerüchten um einen angeblichen Wechsel zum Hamburger SV, zu diesem Thema. dpa

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