zum Hauptinhalt
Lange eine zähe Angelegenheit: Frankfurts Djakpa und Schröck im Duell mit Wolfsburgs Träsch und Malanda (r.).

© dpa

Update

VfL Wolfsburg - Eintracht Frankfurt 2:1: Naldo überrascht seinen Trainer

Mit einem Sonntagsschuss kurz vor Schluss hat der Brasilianer die Niedersachsen weiter Richtung Europa geschossen - und VfL-Trainer Hecking überrascht. Sein Frankfurter Kollege Veh ärgerte sich nach Schlusspfiff über den Linienrichter.

Mit einem Last-Minute-Traumtor hat Ersatz-Kapitän Naldo den VfL Wolfsburg Richtung Königsklasse geschossen. Minutenlang ließ sich der Spielführer mit seinen Teamkollegen nach dem Schlusspfiff von den begeisterten VfL-Fans feiern. Durch das 2:1 (0:1) gegen Eintracht Frankfurt verkürzte Wolfsburg am Samstag den Rückstand auf Rang vier in der Tabelle der Fußball-Bundesliga auf nur noch einen Punkt.

"Für alle überraschend"

"Es war das fünfte oder sechste mal, dass wir ein 0:1 drehen. Riesenkompliment dafür", sagte Trainer Dieter Hecking nach einem spannungsgeladenen Spiel, in dem seine Mannschaft nach wenigen Minuten schon einem Rückstand hatte hinterherlaufen müssen. Stefan Aigner (11.) hatte die Gäste aus Hessen in Führung gebracht. Bis zur 69. Minute dauerte es, ehe Ivica Olic der Ausgleich für den Werksclub gelang. Kurz vor Schluss holte Naldo zum fulminanten Siegtreffer aus. "Das war für alle überraschend, auch für mich", gab Hecking zu.

Mit seinem Tor aus über 30 Metern stockte Naldo das Punktekonto der Wolfsburger auf 47 Zähler auf. Vordermann Bayer Leverkusen hat auf dem Quali-Rang für die Champions-League 48 Punkte. "Wenn wir so weitermachen, ist alles möglich", meinte Olic, verschwitzt aber sichtlich zufrieden.

Nicht verschwitzt, und schon gar nicht zufrieden war Eintracht-Trainer Armin Veh an alter Wirkungsstätte. Nach einem über weite Strecken guten und disziplinierten Auftritt seiner personell arg geschwächten Mannschaft echauffierte sich der Coach über ein wegen Abseitsstellung nicht gegebenes Tor in der zweiten Halbzeit noch vor dem VfL-Ausgleich.

Veh hadert mit Entscheidungen

"Ich bin stinkauser, das bin ich heute", meinte Veh: "Da entscheidet der Linienrichter für uns das Spiel. Das akzeptiere ich nicht. Ich muss es akzeptieren, aber ich akzeptiere es trotzdem nicht." Für Veh und seine Mannschaft war die Niederlage nach zuvor zwei Siegen nacheinander ein Rückschlag im Kampf gegen den Abstieg. Die Eintracht bleibt bei 32 Punkten.

Dabei hatte es zunächst so gut ausgesehen, als Aigner mit seinem vierten Saisontor nach einem zuvor schon wegen Abseits aberkannten Treffers von Martin Lanig für die Führung der Gäste sorgte. Im Laufduell mit Naldo ließ er dem schussgewaltigen Abwehrchef keine Chance und schob den Ball an Max Grün vorbei ins Tor. Der Ersatzkeeper musste anstelle des verletzten Kapitäns Diego Benaglio von Beginn an ran. Viel hätte nicht gefehlt, und er hätte durch Lanig (18.) früh den zweiten Treffer kassiert. Diesmal rettete Naldo aber.

Die Gastgeber kamen langsam in Schwung, dann aber richtig. Kevin De Bruyne, der teuerste Neuzugang der Vereinsgeschichte, der nach seiner Sperre beim 3:1 gegen Werder Bremen wieder ins Team gerückt war, konnte insgesamt zwar kaum Akzente setzen. Andere dafür mehr. Nach einer Reihe vergebener Chancen in der ersten Halbzeit scheiterte der nimmermüde Olic (48.) kurz nach Wiederbeginn noch an Frankfurt-Keeper Kevin Trapp. Drei Minuten nach der Szene, in der Joselus Versuch nicht anerkannt worden war, leitete Olic aber die Wende ein, die Naldo mit seinem Distanzschuss perfekt machte. "Das kannste nicht verteidigen", räumte Veh ein.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false