zum Hauptinhalt

Videobotschaft von Thomas Hitzlsperger: "Profisport und Homosexualität schließen sich nicht aus"

Nach seinem Outing als Schwuler hat Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger eine Videobotschaft veröffentlicht. Darin spricht er auch über die Lage von Homosexuellen in Russland.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Ex-Fußball-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger hat in der Nacht zum Donnerstag eine längere Erklärung über sein Coming out als Homosexueller herausgegeben. „Profisport und Homosexualität schließen sich nicht aus, davon bin ich überzeugt“, heißt es in der Erklärung, die kurz nach Mitternacht von Hitzlspergers Medienberater Pietro Nuvoloni veröffentlicht wurde. Dem Londoner „Guardian“ sagte Hitzlsperger, eine Debatte über die Lage in Russland sei erforderlich.

Fußballszene "in Teilen noch immer eine Machowelt"

Hitzlsperger äußerte die Hoffnung, er werde mit seinem Schritt an die Öffentlichkeit „jungen Spielern und Profisportlern Mut machen“. Jeder Mensch solle so leben dürfen, dass er „wegen seiner Herkunft, Hautfarbe, sexuellen Neigung oder Religion keine Angst haben muss diskriminiert zu werden“, erklärte der 31-Jährige. „Das verstehe ich nicht als politisches Statement, sondern als Selbstverständlichkeit.“ Er wünsche sich, dass „die öffentliche Diskussion jetzt wieder ein Stück weiterkommt“. Die „Fußballszene“ begreife sich „in Teilen immer noch als Machowelt“, beklagte Hitzlsperger. Das Bild eines schwulen Spielers werde „von Klischees und Vorurteilen geprägt“, die Realität sehe indes „anders aus“.

Gegen die Diskriminierung von Minderheiten, ob sexueller oder anderer, müsse etwas unternommen werden, sagte Hitzlsperger dem „Guardian“, der ihn auf die bevorstehenden Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi ansprach. Er sei „neugierig“ zu sehen, was bei den Olympischen Spielen in Russland geschehen werde, sagte Hitzlsperger. Jedenfalls habe er nichts dagegen, dass sein Coming out auch im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen diskutiert werde.

Diskriminierung von Schwulen und Lesben in Russland

Das russische Parlament verabschiedete im Juni ein Gesetz, das die Propagierung der Homosexualität in Gegenwart von Minderjährigen unter Strafe stellt. Schwulen und Lesben kämpfen in der konservativen russischen Gesellschaft mit vielfachen Erscheinungsformen von diskriminierender Behandlung.

Hitzlspergers Coming out wurde am Mittwoch über ein Gespräch mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ publik. Der Fußballer spielte in der Jugend für den FC Bayern München, 2000 wechselte er zum englischen Premier-League-Verein Aston Villa. Danach war er unter anderem Kapitän des VfB Stuttgart, spielte in England und Italien. Für die deutsche Nationalmannschaft lief der Mittelfeldspieler zwischen 2004 und 2010 insgesamt 52 Mal auf. Vor vier Monaten zog sich Hitzlsperger aus dem öffentlichen Leben als Fußballprofi zurück.

Es gibt nur wenige international bekannte Sportler, die ihre Homosexualität publik gemacht haben. Dazu zählen der Wasserspringer Greg Louganis, der Basketballspieler John Amaechi und die Tennisspielerin Martina Navratilova. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false