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Sport: „Vielleicht treffen wir uns gar nicht“

Herr Hoeneß, Sie machen jetzt auch noch den Job als Sprecher des neuen Arbeitskreises Nationalmannschaft. Haben Sie nicht genug zu tun?

Herr Hoeneß, Sie machen jetzt auch noch den Job als Sprecher des neuen Arbeitskreises Nationalmannschaft. Haben Sie nicht genug zu tun?

Ich empfinde das nicht als Job. Das ist ein Gesprächsangebot an den Bundestrainer und sein Team. Mehr ist nicht nötig. Ich habe mich ja auch nicht dazu gedrängt.

Stimmt es, dass Sie bei der Abstimmung in Frankfurt gar nicht mehr dabei waren?

Das stimmt. Ich war schon unterwegs zu einem anderen Termin. Dann bin ich angerufen worden und wurde gefragt, ob ich das machen würde. Und ich kann ja schlecht ständig das Maul aufreißen und dann den Schwanz einziehen.

In der Vergangenheit hat es schon einmal eine so genannte Task Force für das Nationalteam gegeben...

... das war etwas völlig anderes. Die Aufgaben der Task Force sind heute nicht mehr nötig. Damals war alles im Umkreis der Nationalmannschaft eine Katastrophe. Jetzt sind die Strukturen viel, viel besser. Der Arbeitskreis Nationalmannschaft hat auch keine Kontrollfunktion.

Trotzdem hat man Sie als Klinsmanns neuen Aufpasser bezeichnet.

Das ist absolut lächerlich. Klinsmann, Bierhoff und Löw haben das nicht nötig.

Es wurde allerdings auch schon gesagt, der Kritiker Hoeneß sei damit mundtot gemacht worden.

Muss ich dazu wirklich was sagen? Wer mich kennt – also wirklich, so einen Blödsinn muss ich nicht kommentieren.

Wie sieht die künftige Arbeit jetzt konkret aus?

Es gibt kein Gremium. Das, was wir angeboten haben, ist nicht institutionalisiert. Wenn irgendjemand Gesprächsbedarf hat, dann werden wir diesen Bedarf bündeln und das Gespräch führen.

Wird es denn dann überhaupt regelmäßige Treffen geben?

Nein, die gibt es nicht. Es kann sein, dass wir uns bis zur WM gar nicht mehr treffen, weil es nicht nötig ist. Es läuft im Grunde genommen wie bisher. Ich habe mich auch immer mit Oliver Bierhoff, der ja am Starnberger See wohnt, ausgetauscht. Und wenn der Jürgen dazukommen will, oder wir ihn dabeihaben wollen, dann kann man das jetzt arrangieren.

Was hat das Treffen in Frankfurt dann überhaupt an Neuem gebracht?

Wir haben jetzt ein Forum, das sich im Bedarfsfall treffen kann. Wer erwartet hat, dass wir konkrete Ergebnisse erreichen können, etwa im Sinne von stärkerer Präsenz des Bundestrainers in Deutschland, der kennt den Jürgen nicht.

Haben Sie denn umgekehrt eine Vereinbarung getroffen, wie die Manager und Präsidenten sich nach einem unglücklich gelaufenen Länderspiel verhalten?

Ja, wir haben uns versprochen, künftig nicht mehr in jede Kamera und vor jedem Mikrofon Kritik zu äußern.

Das Gespräch führte Helmut Schümann.

Uli Hoeneß, 53, ist Manager des FC Bayern München und Sprecher des neuen Arbeitskreises Nationalmannschaft, mit dem die Liga-Manager den Bundestrainer unterstützen wollen.

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