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Sport: Vier Stürmer für den Sieg

Werder Bremen gewinnt gegen Valencia 2:1

Für Christian Schulz war die Situation nur bedingt neu: Erst am Wochenende hatte der 21-Jährige für Werder Bremen in der Innenverteidigung gespielt. Doch da hatte er es mit Stürmern namens Patrick Würll und Thomas Piorunek zu tun. Die spielen für Holstein Kiel und gewannen gegen die Regionalligamannschaft des SV Werder mit 4:1. Nicht unbedingt die beste Empfehlung für einen Einsatz des gelernten Außenverteidigers Schulz in der Champions League gegen den Spanischen Fußball-Meister FC Valencia. Trotzdem spielte Schulz gestern Abend von Beginn an, und zwar wieder im Abwehrzentrum. Bremens Trainer Thomas Schaaf blieb angesichts der Personalmisere in der Defensive gar keine andere Wahl.

Zudem hatte er sich dazu entschlossen, die Spanier durch verstärkte Offensive vom eigenen Tor fern zu halten. Drei Stürmer – Klose, Valdez und Klasnic – schickte Werders Trainer aufs Feld. Doch Seine Taktik funktionierte erst mit einstündiger Verzögerung. Bis zur 60. Minute lag der Deutsche Meister 0:1 zurück. Dann erzielte Miroslav Klose den Ausgleich, und fortan stürmte nur noch Werder. Knapp fünf Minuten vor Schluss wurde der Offensivgeist belohnt: Der eingewechselte Angelos Charisteas erzielte das 2:1 und sicherte Werder im zweiten Champions-League-Spiel den ersten Sieg.

Danach sah es in der ersten Hälfte nicht aus. „Wir haben den Anfang wie schon in Mailand verschlafen“, sagte Manager Klaus Allofs. Beim 0:2 gegen Inter vor zwei Wochen hatte Valerien Ismael in der fünften Minute die Rote Karte gesehen. Diesmal ging alles noch schneller. Die Werder-Fans hatten ihr Band mit dem Spruch „Der Triumphzug kann starten“ gerade eingerollt, da schloss Vicente einen Angriff über die schwache rechte Abwehrseite der Bremer zum 1:0 ab. Spätestens nach der dritten Chance der Gäste in der ersten Viertelstunde wurden im Weserstadion Erinnerungen an das letzte Champions-League-Heimspiel wach: Am 30. März 1994 hatte Werder 0:5 gegen den FC Porto verloren.

Der Deutsche Meister wirkte nervös, verlor die Bälle im Mittelfeld viel zu schnell und kam nur selten gefährlich in den Strafraum der Spanier. In der gesamten ersten Hälfte erarbeiteten sich die Bremer nicht eine einzige echte Torchance. Vor allem Johan Micoud konnte dem Spiel seiner Mannschaft keine Linie geben. Seine lange Zeit auffälligste Aktion: In der 45. Minute sah er nach einer dreisten Schwalbe die Gelbe Karte.

Nach der Pause wurden die Bremer stärker, und nachdem Marchena vom Platz gestellt worden war (55.), dominierten sie das Spiel. In der 57. Minute kam Werder zur ersten Ecke. In der 58. hatte Valdez die erste gute Chance, in der 60. erzielte Klose nach Vorarbeit von Klasnic das 1:1, in der 61. brachte Schaaf Charisteas, den vierten Stürmer, und in der 62. traf Tim Borowski mit einem Schuss von der Strafraumgrenze den Pfosten. So dauerte es bis kurz vor Schluss, ehe Charisteas, erneut nach Vorarbeit von Klasnic, mit seinem Tor den wichtigen Sieg sicher stellte.

Steffen Hudemann[Bremen]

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