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Viererbob: Reichen die Reserven?

Im Viererbob kämpfen die Deutschen auch gegen Kanadas Heimvorteil. André Lange hat dennoch gute Aussichten auf eine weitere olympische Goldmedaille.

Die beste Nachricht vorweg: Im Training der Männer-Viererbobs gab es nur einen einzigen Sturz. Es erwischte in Janis Minis einen der routiniertesten Bobpiloten, der Lette und seine drei Beifahrer kamen mit Prellungen und dem Schrecken davon. Drei Viererbobpiloten haben vor dem Rennen zurückgezogen. Thomas Schwab, Sportdirektor des Bob- und Schlittenverbandes Deutschland (BSD), aber sagt: „Die Bahn ist sicherer geworden, es ist einiges verändert worden.“

Bei den Frauen geht die Sicherheitsdiskussion nach neuen Stürzen weiter, bei den Männern macht sie vorerst Pause, zumindest bis zum nächsten Sturz. Zunächst rückt der Sport in den Mittelpunkt, in dem Zweierbob-Olympiasieger André Lange in den vier Läufen am Freitag und am Samstag zu den Mitfavoriten zählt. „Wir können im Viererbob um eine Medaille kämpfen“, sagt Thomas Schwab, „André Lange hat noch Reserven, aber ob das für ganz vorne reicht?“ Im Training am Mittwoch hatte der Titelverteidiger zweimal die drittschnellste Zeit geboten, am Freitag fuhr er gar auf die Ränge zwei und eins. Allerdings hatten zahlreiche Piloten auf die letzte Übungseinheit im Regen von Whistler verzichtet, darunter auch der mitfavorisierte Kanadier Lyndon Rush und Steven Holcomb aus den USA.

Heimvorteil für die kanadischen Bobs

„Die Kanadier sind schneller am Start und haben hier viel mehr Trainingsläufe absolviert“, erklärt BSD-Präsident Andreas Trautvetter. Beim Frauen-Doppelsieg der Kanadier im Zweierbob konnte man beobachten, wie viel der Heimvorteil wert ist. „Wir haben in Altenberg eine Bahn, die ähnlich schwer zu fahren ist, dort haben wir dann Heimvorteil“, sagt Schwab. Hinzu kommt in dem US-Amerikaner Holcomb ein Konkurrent, der bereits in der gesamten Saison vorn mitfährt. „Er ist einfach ein starker Fahrer und wird auch um die Medaillen mitstreiten“, sagt Schwab.

Thomas Florschütz, der im Zweierbob die Silbermedaille gewonnen hat, tat sich im Training schwer. Bei ihm hat Schwab Bedenken, ob es für eine Medaille reicht. Er probiere noch, hatte der Pilot von Deutschland II nach den ersten Trainingsläufen erklärt. „Lieber machen wir jetzt die Fehler als im Rennen“, so Thomas Florschütz. „Wollen wir hoffen, dass er noch die Feinabstimmung macht“, sagt Thomas Schwab. Auch Karl Angerer im dritten deutschen Viererbob hat wohl nicht das Potenzial, um ganz vorne anzukommen.

Die meiste Gefahr für die Viererbobpiloten geht von der Kurve 13 aus, die von den Fahrern auch Fifty-Fifty-Kurve genannt worden ist. Weil so die Chancen stünden, heil aus ihr wieder rauszukommen. Inzwischen ist sie in dem Sinne entschärft worden, wie es Thomas Schwab am Wochenende vorgeschlagen hatte. „Aber man kann noch mehr machen ,es müsste noch mehr neues Eis an die Wand ran, dass sie noch steiler wird“, sagt er, „das würde schon Sinn machen.“

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