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Vierschanzentournee: Jacobsen gewinnt Qualifikation

Der Norweger Anders Jacobsen hat die Qualifikation für den Auftakt-Wettbewerb der Vierschanzentournee in Oberstdorf gewonnen. Bester Deutscher war Michael Uhrmann.

Oberstdorf - Im Schatten der überragenden Senkrechtstarter Anders Jacobsen und Gregor Schlierenzauer haben die deutschen Skispringer kaum Hoffnungen auf einen erfolgreichen Auftakt bei der Vierschanzentournee wecken können. Als bester DSV-Starter landete Michael Uhrmann in der Qualifikation für den ersten Wettbewerb in Oberstdorf auf einem enttäuschenden 18. Platz. Der Bayer lag 24,4 Punkte hinter dem Norweger Jacobsen, der mit dem weitesten Satz auf 139 Meter seine Favoritenstellung eindrucksvoll untermauerte. Der 16 Jahre alte Österreicher Schlierenzauer wurde mit 138 Metern knapp dahinter Zweiter.

10.000 Fans an der Schattenbergschanze hofften vergeblich auf einen Befreiungsschlag der deutschen Springer. Uhrmann erfüllte mit einem Sprung auf 126 Meter am ehesten die Erwartungen, konnte aber mit den Top-Springern nicht mithalten. "Es ist schön, dass die Zuschauer uns trotzdem auf die Schulter klopfen und Mut zusprechen. Gerade weil so viel Kritik auf uns einprasselt. Wir wissen, dass wir derzeit nicht Spitze sind", sagte Uhrmann.

Schmitt nicht zufrieden

Das musste auch Martin Schmitt erkennen, der seine guten Trainingsleistungen nicht umsetzen konnte und nach einem Sprung auf 122 Meter nur 24. wurde. "Ich bin nicht zufrieden. Das war Mittelklasse", räumte der Routinier ein. Der viermalige Weltmeister vom SC Furtwangen war dennoch froh, den Einzug in den Wettbewerb geschafft zu haben. "Im Hinterkopf hat man immer, dass man ausscheiden könnte. Deshalb war ich etwas verkrampft", sagte Schmitt.

Auch der Oberhofer Jörg Ritzerfeld konnte mit 120 Metern und Platz 34 nicht überzeugen. "In den Probedurchgängen haben die Jungs gezeigt, was sie drauf haben. In der Qualifikation haben sie dann Nerven gezeigt. Wir werden am Samstag auf Angriff springen", sagte Bundestrainer Peter Rohwein.

Aus für Späth - Kritik von Ammann

Völlig von der Rolle präsentierte sich einmal mehr Georg Späth. Der Lokalmatador schied mit einem Sprung auf 107,5 Meter aus und muss in dieser Verfassung um seinen Platz im Team bangen. Christian Ulmer (Wiesensteig) und Maximilian Mechler (Isny) qualifizierten sich auf dem geteilten 44. Platz gerade noch für den Wettbewerb am Samstag.

"Es ist für mich unverständlich, warum eine Nation mit solchen Mitteln nicht zu Siegen zurückfindet", sagte Weltcup-Spitzenreiter Simon Ammann und kritisierte damit schon vor dem Auftakt die deutsche Mannschaft. Die wartet immerhin seit zwei Jahren auf einen Podestplatz bei der Traditionsveranstaltung. Der letzte Sieg durch Sven Hannawald liegt sogar schon vier Jahre zurück. Und ein Ende der Leidenszeit ist derzeit nicht absehbar. "Sicher hat das deutsche Skispringen schon bessere Zeiten erlebt. Aber wir dürfen nicht in Panik verfallen, dann werden wir auch wieder erfolgreichere Zeiten erleben", sagte Schmitt. In Oberstdorf dürfte dies noch nicht der Fall sein. (Von Eric Dobias und Gerald Fritsche, dpa)

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