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Vierschanzentournee: Küttel siegt in Garmisch

Die DSV-Adler haben beim Neujahrsspringen einen kleinen Schritt aus der Krise getan. Martin Schmitt ersprang Platz acht; Michael Urmann landete auf dem neunten Rang. Der Schweizer Andreas Küttel flog zum Sieg.

Oberstdorf - Beim nach dem ersten Durchgang abgebrochenen Wettbewerb verschafften die DSV-Athleten dem in die Kritik geratenen Bundestrainer Peter Rohwein eine kleine Atempause. "Wir haben es in der Hand, uns selbst aus dem Loch zu ziehen", resümierte Rohwein zur Halbzeit.

Vor 22.000 Zuschauern trug sich der Schweizer Andreas Küttel als letzter Sieger auf der Olympia-Schanze von 1936, die abgerissen und einer modernen Anlage weichen wird, in die Geschichtsbücher ein. Mit 125,5 Metern und 135,9 Punkten verwies er den Finnen Matti Hautamäki um 2,9 Zähler auf Rang zwei. "Ich bin total happy", jubelte Küttel.

Schmitt zeigt ansteigende Form

In der Gesamtwertung führt zur "Halbzeit" Auftaktsieger Gregor Schlierenzauer aus Österreich (425,4 Punkte) vor Küttel (422,4) und dem Norweger Anders Jacobsen (407,8). Uhrmann ist als bester Deutscher mit 51,2 Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter Zwölfter, Schmitt folgt knapp dahinter auf Rang 14. "Der Abbruch ist schade, denn die beiden hätten noch nach vorne springen können. Mit diesem Ergebnis können wir aber gut leben und zuversichtlich in die zweite Hälfte der Tournee gehen", erklärte DSV-Präsident Alfons Hörmann.

Dauerregen und wechselnde Windbedingungen machten das Neujahrsspringen zu einem Nervenspiel für die Athleten. Schmitt ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken. Mit 122 Metern im ersten Durchgang untermauerte er seine ansteigende Form, die er zuvor als Trainingsbester angedeutet hatte. "Ich bin enttäuscht, denn ich hatte eine hervorragende Ausgangsposition. Ich hätte sicher noch einiges rausholen können. Der Abschied von der Schanze kam schneller, als ich gedacht habe", haderte Schmitt mit der Entscheidung der Jury.

Diese brach den Wettbewerb zum vierten Mal in der Tournee- Geschichte nach dem ersten Durchgang ab. Grund: Die nasse Anlaufspur gefährdete zunehmend die Sicherheit der Springer. "Schade, für Martin wäre mehr drin gewesen. Aber er hat sich hier Selbstsicherheit geholt", sagte Rohwein.

Rohwein unter Druck

Dies war nach dem verpatzten Auftakt in Oberstdorf, der im deutschen Lager für Katzenjammer gesorgt und erste Diskussionen um Rohweins Zukunft ausgelöst hatte, noch ganz anders. Wegen der anhaltenden Erfolglosigkeit werden schon mögliche Nachfolger für den Allgäuer gehandelt, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft. Im Gespräch sind der Schweizer Erfolgscoach Bernie Schödler sowie der Norweger Mika Kojonkoski, der schon seit Jahren auf der Wunschliste des DSV steht.

Schmitt auf Rang 18 und Uhrmann als 15. hatten zum Jahresabschluss genauso wie Georg Späth, der wegen Formschwäche vorzeitig nach Hause geschickt wurde, keinen Grund zum Lachen. "Mir gefällt nicht, wie es gelaufen ist, aber es ist das, was ich momentan draufhabe", analysierte der Olympia-Vierte kritisch. Am Fuße der Zugspitze ging es für ihn wieder bergauf. "Ich bin zufrieden, denn die Platzierung ist top. Und bei Martin ist der Knopf aufgegangen. Das ist super für uns alle. Jetzt kann ich mich hinten dran hängen", sagte Uhrmann. (tso/dpa)

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