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Vierschanzentournee: Schlierenzauer begeistert Idole

Vor Jahresfrist bewunderte er seine Idole noch am Fernseher, nun flog er ihnen auf Anhieb davon: Gregor Schlierenzauer springt auf der Vierschanzentournee "wie von einem anderem Stern".

Garmisch-Partenkirchen - Der Stubaitaler Gregor Schlierenzauer könnte sich am Tag seines 17. Geburtstages am 7. Januar 2007 als zweitjüngster Gesamtsieger in den Sport-Geschichtsbüchern verewigen. Zumindest trauen ihm das mittlerweile seine Vorbilder Adam Malysz, Janne Ahonen und Simon Ammann zu. "Er springt derzeit wie von einem anderen Stern", lobt auch Bundestrainer Peter Rohwein das 16 Jahre alte "Wunderkind" aus Österreich.

Schlierenzauer lebt gegenwärtig einen Traum, aus dem ihn niemand erweckt. Drei Weltcup-Siege feierte er in sechs Springen. Sie sind einer unglaublichen Technik, gerade beim gefürchteten Rückenwind, und jugendlicher Unbekümmertheit geschuldet. Der Österreicher will eigentlich nur Spaß haben, bereitet diesen aber auch allen Zuschauern. Die Art und Weise seines Oberstdorf-Erfolges, vor allem der 142-m-Satz im Finale, machten den Youngster zum neuen Tournee- Publikumsliebling.

"Er wollte immer noch mehr"

Der Weg in die Weltspitze war für den Jungen einer sportbegeisterten Familie zeitig vorgegeben. Aufopferungsvoll unterstützt von seinem Vater Paul, einem ehemaligen alpinen Jugendmeister Österreichs, und gefördert von seinem prominenten Onkel Markus Prock, dem mehrfachen Rodel-Weltmeister, entwickelte Schlierenzauer schon frühzeitig einen unglaublichen Ehrgeiz. "Er wollte immer noch mehr, ist bei den Trainern vorstellig geworden, um die Arbeit noch zu intensivieren", erzählt Prock, der seinen Neffen mittlerweile managt und ihm mit einem Energiedrink-Hersteller einen überaus lukrativen und begehrten Hauptsponsor besorgte.

Aus seiner eigenen sportlichen Laufbahn konnte Prock ihm wichtige Leitsätze auf den Weg geben, die Schlierenzauer verinnerlicht hat. "Genieße, wenn du auf dem Stockerl stehst, aber wenn du runter steigst, stehst du wieder im Dreck" und "Wenn du oben Champagner spritzt, arbeiten die anderen bereits wieder", lauten zwei Empfehlungen, die der einstige Rodel-Star weitergegeben hat und nach denen sich der Skispringer weitgehend richtet. Schon deshalb hat Prock keine Bedenken, dass der Erfolg dem Jungen den Kopf verdreht. "Zudem wächst er in einem behüteten Umfeld auf. Das Elternhaus, der Skiverband und auch die Freunde in der Handelsschule Stams sorgen dafür, dass er bodenständig bleiben wird", glaubt Prock.

Schlierenzauer genießt den Augenblick. "Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, vor so einer Kulisse wie in Oberstdorf zu springen und die Hymne zu hören", gesteht der Tiroler, der nun schon mit Spannung auf sein Heimspringen am Bergisel wartet. "Wir haben Super-Fans, das wird etwas ganz Besonderes." (tso/dpa)

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