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Sport: Vizemeister schlägt Meister

Alba Berlins Basketballer verlieren in Bonn deutlich 80:66

Bonn - Zweieinhalb Minuten vor der Schlusssirene war das Spiel endgültig entschieden. Der Bonner Moussa Diagne erhöhte die Führung seiner Mannschaft per Dunking auf 74:59 und ließ sich dabei auch nicht vom fünften Foul des Berliners Adam Chubb stören. Vor 6000 jubelnden Zuschauer wurde der Rest des Spiels zum fröhlichen Schaulaufen für die Baskets Bonn: Der Vizemeister besiegte Meister Alba Berlin deutlich mit 80:66 (36:34).

Die Neuauflage des letztjährigen Endspiels um die Deutsche Meisterschaft begann als die erwartet kampfbetonte und zähe Auseinandersetzung zweier Mannschaften, die sich in der Defensive nichts schenkten. Bonn startete wacher, setzte sich sofort auf 6:1 ab und gewann auch das Anfangsviertel mit 22:15. Doch Alba gelang es in der Folge, die Gastgeber zu immer schwereren Würfen zu zwingen. In Albas Offensive schien Rashad Wright seine beiden vergebenen Freiwürfe, die maßgeblich zur 84:87-Niederlage am Donnerstag gegen Madrid beigetragen hatten, vergessen zu machen. Der Aufbauspieler erzielte bis zur Pause acht Punkte, am Ende war er mit elf Zählern gemeinsam mit Chubb bester Berliner Werfer.

Bis zur Halbzeit konnte sich keines der beiden Teams absetzen. Ärgerlich für Alba war, dass Bonns Spielmacher Earl Jerrod Rowland vier Sekunden vor der Sirene einmal quer über das ganze Feld dribbeln konnte und per Korbleger zur 36:34-Pausenführung der Gastgeber abschloss.

Diese Aktion schien Rowland zu beflügeln: Zusammen mit Brandon Bowman übernahm er nun und die Initiative. Immer wieder konnten sich die beiden US-Amerikaner durchsetzen oder von den Berlinern nur durch Fouls gestoppt werden. Am Ende des Spiels hatten Bowman und Rowland mit je 22 Zählern die mit Abstand meisten Punkte des Spiels erzielt, Bonn ging mit einer 56:49-Führung ins Schlussviertel.

Näher sollte Alba nicht mehr herankommen. Im Gegenteil: Während die Berliner Wurf um Wurf vergaben oder an Ken Johnson, dem besten Blocker der Liga, scheiterten, strotzten die Bonner jetzt vor Selbstbewusstsein. Als Bowman per Dunking sieben Minuten vor dem Ende auf 66:52 erhöhte, verlangte Albas Trainer Luka Pavicevic eine Auszeit, die aber auch nicht mehr Inspiration ins Spiel seiner Mannschaft brachte. Weder die letzten Dreipunktewürfe noch Albas Versuche von der Freiwurflinie wollten in den Korb fallen, insgesamt versagten den Berliner zwölf Mal an der Linie die Nerven. Durch die Niederlage fiel Alba auch in der Tabelle hinter den Bonnern auf Rang vier zurück. Maike Westphal

Maike Westphal

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