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Volleyball: Beim SCC ist die Halle der Star

Es wird nicht unbedingt gemütlicher für die Spieler des SCC unter ihrem neuen Coach. Wie die Volleyballer in die Saison starten.

Berlin - Er hat sie gleich einmal zwei Wochen früher bestellt. Dem neuen Trainer des SC Charlottenburg war der ursprüngliche Trainingsbeginn am 17. August viel zu spät – deswegen beginnen die Volleyballer bereits heute mit der Saisonvorbereitung. „Das müssen wir auch“, sagt Andrej Urnaut, „wir haben viel zu tun.“

Es wird nicht unbedingt gemütlicher für die Spieler des SCC unter ihrem neuen Coach. Der hat nach der überraschenden Entlassung von Michael Warm Ende Mai das Vertrauen der Klubführung erhalten. Sein Vorgänger hatte erneut keine Titel geholt, ein dritter Platz in der Meisterschaft, das Halbfinale des DVV-Pokals und die erste Runde des Challenge Cups waren Manager Kaweh Niroomand zu wenig. „Das Ergebnis war sehr enttäuschend. Und es war ja nicht das erste Jahr, es war das vierte in Folge“, sagt Niroomand.“ Er entließ daraufhin einen Trainer, der bei der Mannschaft äußerst beliebt war und als einer der besten Trainer Deutschlands gilt.

Mit den hohen Erwartungen muss nun der Neue, Andrej Urnaut, umgehen. „Wir haben ein sehr junges Team“, sagt der Slowene, „da ist eine Prognose für die Saison schwierig.“ Vor allem über die drei Abgänge von Spielern, die in der eigenen Jugend ausgebildet wurden, ärgert sich Niroomand. Marcus Böhme, Felix Fischer und Dirk Westphal verließen den Klub. „Ich kann das gut verstehen“, sagt der Manager. „Aber es lässt mich auch über unsere Jugendarbeit nachdenken.“ Niroomand grübelt, ob es auf Dauer der richtige Weg ist, in die Ausbildung junger Talente zu investieren, oder ob er das Geld nicht lieber in die Verpflichtung von Topspielern investieren sollte. „Die anderen machen das ja schließlich auch so“, sagt Niroomand. Mit der Verpflichtung von Außenangreifer Salvador Hidalgo Oliva, dem 23-jährigen Kubaner, der zuletzt bei den Netzhoppers Königs Wusterhausen zu einem der Aufsteiger der Saison avancierte, ist Niroomand zumindest ein Coup gelungen. Jedoch reichte das Budget diesmal nicht, um zwölf gleichwertige Spieler zu verpflichten. Das liegt nicht daran, dass weniger Geld zur Verfügung steht – rund 900 000 Euro – sondern, dass mehr in Auftritte in der Max-Schmeling-Halle investiert werden soll. Gleich zum Heimauftakt am 10. Oktober gegen den TV Rottenburg werden die Volleyballer wieder die Sömmeringhalle in Richtung Prenzlauer Berg verlassen. Das hat sich bewährt: Mehrfach kamen in der vergangenen Saison über 5000 Zuschauer in die Schmeling-Halle.

Doch diese Ausflüge kosten. Und das Geld wurde an der Mannschaft gespart, die deswegen nicht das gleiche Niveau vorweisen kann wie im vergangenen Jahr. Dass Andrej Urnaut jene Erfolge gelingen werden, die Michael Warm vorige Saison vermissen ließ, ist eher unwahrscheinlich.

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