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© dpa

Volleyball: Erfolg kostet

Erfreulicher Sieg mit unangenehmen Folgen: Der Sieg in der Europaliga beschert dem Volleyballverband nicht nur Freude, sondern auch hohe Ausgaben.

Eigentlich müsste sich die deutsche Volleyball-Nationalmannschaft über ihren jüngsten Erfolg uneingeschränkt freuen. Überraschend hat das Team am Sonntag in Portugal die Europaliga gewonnen und darf somit an der Qualifikation zur Weltliga im nächsten Jahr teilnehmen. Doch da beginnen auch schon die Probleme.

Bereits in der Qualifikation kommen auf die deutschen Volleyballer hohe Ausgaben zu. Rund 100.000 Euro kostet den Deutschen Volleyball-Verband (DVV) allein die Ausrichtung eines Qualifikationsspiels. „Dazu zählt zum Beispiel die Unterbringung der ganzen gegnerischen Mannschaft in einem 4- oder 5- Sterne-Hotel“, sagt Teammanager Tom Schwenk. Sollte sich das deutsche Team für die Weltliga qualifizieren, käme das nächste Problem in Form einer Startgebühr von 175.000 Euro auf den Verband zu. Außerdem muss der DVV dann einen Fernsehsender finden, der alle Spiele übertragen will, und auch dessen Produktionskosten übernehmen. „In der heutigen Fernsehlandschaft gestaltet sich das sehr, sehr schwierig“, erklärt Günter Hamel, Sportdirektor des DVV.

Brasilien spielte in der World League vor 17.000 Zuschauern

„Wenn wir aus solchen Gründen nicht an der Weltliga teilnehmen könnten, wäre das sehr ärgerlich“, sagt Nationalspieler Dirk Westphal, „die Weltliga bietet für uns Spieler große Chancen.“ Das Team bekäme die Möglichkeit sich mit den besten Mannschaften der Welt zu messen. „Das ist das, wonach wir die ganze Zeit streben“, sagt Westphal. Außerdem würde man dabei nachhaltige Eindrücke gewinnen können. Bei der diesjährigen World League haben die Brasilianer gegen Venezuela immerhin vor 17.000 Zuschauern gespielt. Das Finale der Europaliga in Portugal sahen nur 500 Menschen. In der Qualifikation trifft Deutschland auf einen Gegner aus Nord- oder Südamerika. Wo das Spiel stattfindet, hängt davon ab, welche Mannschaft in der Weltrangliste höher platziert ist. Deutschland liegt momentan auf Platz 13. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Spiel hier stattfindet, ist hoch. Denn Puerto Rico ist der einzige mögliche Gegner, der vor Deutschland liegt. Aus sportlichen Gründen wäre natürlich ein Heimspiel besser, doch Teammanager Schwenk sagt: „Finanziell wäre Puerto Rico der optimale Fall.“

Luise Hermann

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