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Graham Vigrass peilt neben den Volleys auch Olympia an.

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Exklusiv

Volleyball: Graham Vigrass: Ein Eismann für die BR Volleys

Die BR Volleys haben den Mittelblocker Graham Vigrass verpflichtet. Der kanadische Nationalspieler hat eine kuriose Nebenbeschäftigung.

Von Johannes Nedo

Derzeit muss sich Graham Vigrass etwas bremsen. „Ich bin immer noch total überwältigt, dass wir es zu Olympia geschafft haben“, sagt der Kanadier. Über seine Ziele in Rio de Janeiro möchte der 2,05 Meter große Mittelblocker allerdings noch nicht ausführlich reden. Denn so begeistert er auch ist, der kanadische Volleyball-Verband gibt den Olympia-Kader erst an diesem Wochenende bekannt. Wobei es überaus wahrscheinlich ist, dass Vigrass in Rio dabei sein wird, schließlich war er Teil der Mannschaft, die sich im Juni erstmals seit 1992 qualifiziert hat.

Aber Olympia ist nicht das Einzige, das ihn in diesen Tagen beschäftigt: Auch um seinen neuen Klub kreisen viele seiner Gedanken. Der 27-Jährige aus Calgary wird von der nächsten Saison an für die BR Volleys spielen, er erhält einen Zweijahresvertrag. Und von seinem neuen Verein ist Vigrass ebenfalls begeistert: „Ich habe schon so viele großartige Dinge über den Klub gehört. Schon seit einigen Jahren war es mein Wunsch, dort zu spielen.“

Nachfolger für Le Goff und Kmet

Viel Positives über die Volleys und Berlin berichtete ihm besonders sein ehemaliger Teamkollege Kawika Shoji. Mit dem langjährigen Zuspieler der Volleys spielte Vigrass in der vergangenen Saison gemeinsam bei Arkas Izmir. „Kawika erzählte mir, wie sehr er es genossen hat, in Berlin zu spielen“, betont Vigrass. Er selbst ist bereits in der Max-Schmeling-Halle aufgelaufen, in der zurückliegenden Champions-League-Saison. „Da habe ich die fantastische Atmosphäre schon erlebt.“

Auch die Verantwortlichen der Volleys sind nach dem Abgang des Franzosen Nicolas Le Goff und dem Karriereende des Slowaken Tomas Kmet überzeugt, mit Vigrass nun einen starken Nachfolger für die beiden Leistungsträger auf der Position des Mittelblockers gefunden zu haben. „Graham hat genau in unser Anforderungsprofil gepasst. Wir haben nach jemandem gesucht, der uns sofort weiterbringt und trotzdem noch Entwicklungspotenzial besitzt“, sagt Manager Kaweh Niroomand. „Er ist ein Spieler, der mit seiner Energie wichtige Impulse setzen kann. Er ist physisch präsent und hat zuletzt in Izmir wertvolle Erfahrungen in der Champions League gesammelt.“

"Ich will um die Meisterschaft spielen"

Vigrass setzt sich deshalb in Berlin hohe Ziele. „Ich will um die Meisterschaft spielen, und natürlich um alle anderen möglichen Titel. Die Volleys sind einer der Topklubs in Deutschland und Europa“, betont er. Sich selbst beschreibt er als ehrgeizigen und harten Arbeiter, der auf seiner Position sowohl in der Abwehr als auch im Angriff seine Stärken besitzt. Sein Horizont geht dabei deutlich darüber hinaus, nur einen angenehmen Ort zu finden, an dem er Volleyball spielen kann. So wagte Vigrass in der Saison 2014/15 das Abenteuer Tunesien. Dort stand er bei Etoile Sportive du Sahel in Sousse unter Vertrag. „Die Zeit in Tunesien war wunderbar. Es war so anders als alle Orte, an denen ich zuvor gewohnt hatte. Deshalb habe ich viel gelernt“, sagt Vigrass. „Besonders bleibt mir in Erinnerung, wie freundlich die Tunesier waren.“

Seine Neugier treibe ihn immer wieder an, Neues auszuprobieren. So gründete er vor ein paar Jahren die Firma „Just Ice“. Er entwickelt Kühlbeutel aus Neopren-Material, die sich Athleten etwa direkt am Knie oder der Schulter befestigen können, um Verletzungen zu kühlen. „In Kanada hatte ich so etwas nicht gefunden, also habe ich es selbst gemacht. Das bringt viel Spaß“, sagt Vigrass.

Aber auch in seiner Kernkompetenz Volleyball läuft es derzeit sehr gut für ihn. Nachdem ihm vor sechs Wochen mit Kanada die Olympia-Qualifikation gelang, stieg er nun mit dem Nationalteam auch in die erste Gruppe der Weltliga auf, gemeinsam mit dem Außenangreifer Steven Marshall, der zur neuen Saison aus Lüneburg ebenfalls zu den Volleys wechselt. Zunächst dreht sich für beide jedoch alles um Olympia. „Wir Kanadier fahren auf jeden Fall nicht nur nach Rio, um nur dabei zu sein“, betont Vigrass.

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