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Der Ball von Denys Kaliberda geht durch den polnischen Block.

© dpa

Volleyball Olympia-Qualifikation: Deutschland schlägt Polen 3:2 und trifft auf Russland

Die deutschen Volleyball-Männer besiegen Weltmeister Polen 3:2 und verdienen sich als Gruppensieger Russland im Halbfinale der Olympia-Qualifikation.

Von Johannes Nedo

Georg Grozer ist der wichtigste Spieler im deutschen Volleyball-Nationalteam. Doch am Freitagabend saß er wie andere Leistungsträger bei drei von fünf Durchgängen auf der Ersatzbank. Das wurmte den Diagonalangreifer aber nicht, vor allem ging es im letzten Gruppenspiel gegen Polen ja darum, nicht zu viel Kraft zu vergeuden für das Halbfinale des Olympia-Qualifikationsturniers, das bereits an diesem Samstagnachmittag ansteht.
Zudem sah Grozer ebenfalls, dass seine Teamkollegen auch ohne ihn gewinnen können. Die deutschen Volleyballer besiegten den Weltmeister nach einer starken Leistung 3:2 (21:25, 25:17, 25:22, 20:25, 15:10). Damit sind sie vor den Polen, die ebenfalls weiterkommen, Erster in ihrer Gruppe und haben ein selbstgestecktes Ziel für das Halbfinale erreicht. „Wir wollen Frankreich aus dem Weg gehen“, hatte Außenangreifer Denis Kaliberda zuvor noch gesagt.

Deutschland trifft an diesem Samstag im Halbfinale nun auf Russland (16.30 Uhr/Sport 1). Der Sieger spielt am Sonntag um das direkte Ticket für Olympia in Rio de Janeiro. Der Verlierer kann sich dann in der Partie um Platz drei noch einen Startplatz bei dem Qualifikationsturnier in Japan sichern. Die Deutschen und die Polen könnten sich also am Sonntag noch einmal in einem entscheidenden Spiel wieder sehen.

Im Vergleich zu den anstehenden Begegnungen ging es am Freitagabend also um wenig. Von der Stimmung her hätte es aber bereits das Finale um die olympische Goldmedaille in Brasilien sein können. Mit den ausgelassenen 7500 Fans beider Mannschaften in der Berliner Max-Schmeling-Halle war es zum ersten Mal ein mitreißender Rahmen für dieses Olympia-Qualifikationsturnier.

Erstmals herrschte richtige Stimmung in der Schmeling-Halle

Wobei die Partie ein deutsches und ein polnisches Heimspiel war. Mindestens die Hälfte der Zuschauer war aus dem Nachbarland angereist. Sie sangen die Nationalhymne so laut, dass sie erst gar nicht über die Hallenanlage abgespielt werden musste. Immer wieder schallte „Polska, Polska“ während der Partie von den Rängen, und so stachelten sie die heimischen Fans an, mit „Deutschland“-Rufen zu antworten.

Angetrieben von ihren lauten Fans legten die Polen wie entfesselt los. Die deutsche Nationalmannschaft, die in ungewohnten mint-grünen Trikots antrat, hielt mit einer guten Annahme zunächst stark dagegen. Doch die Polen gewannen den Satz 25:21.

Danach trumpften die Deutschen richtig auf. Mit wummernden Angriffsschlägen von Grozer und erfolgreichen Blocks gingen sie schnell deutlich in Führung und so entschieden sie diesen Durchgang mit 25:17 für sich. Im dritten Satz agierten sie weiter so druckvoll, obwohl Bundestrainer Vital Heynen Leistungsträger wie Grozer und Kaliberda schonte und dafür Spieler aus der zweiten Reihe wie Christian Dünnes und Patrick Steuerwald brachte. Und so gewannen die Deutschen auch diesen Durchgang mit 25:22. Im vierten Satz konnten sie dieses Niveau nicht mehr halten und verloren 20:25. Den entscheidenden fünften gewannen sie dann aber noch 15:10.

Sofort richteten die Deutschen aber ihr Augenmerk auf den Halbfinalgegner. Die Russen agieren vor allem mit Wucht: risikoreiche Sprungaufschläge, ein hoher Block und harte Angriffe. Grozer und seine Teamkollegen feierten ihren Sieg gegen Polen daher nicht zu überschwänglich. „Ein Spiel am Wochenende müssen wir noch gewinnen“, sagte Kaliberda. „Darauf liegt unser Fokus.“

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