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Volleyball: SCC siegt in aller Sachlichkeit

Mit einem 3:0 gegen den VC Leipzig zerstreute der SC Charlottenburg auch die Unsicherheiten von Trainer Michael Warm, der vorher das Leistungsvermögen seiner Mannschaft noch nicht richtig einzuordnen wusste.

Von Karsten Doneck, dpa

Mark Dodds brachte sich schnell auf Betriebstemperatur. Schon zu Anfang des ersten Satzes zog er sich ständig den Unterarm übers Gesicht, um den Schweiß von der Stirn zu wischen. Der kanadische Volleyball-Nationalspieler, der jetzt in Diensten des Bundesligisten SC Charlottenburg steht, half danach tatkräftig mit, dass der letztjährige Meisterschaftsdritte erfolgreich in die neue Saison startete. Mit dem 3:0 (25:22, 25:16, 25:23)-Sieg gegen den VC Leipzig vor 1650 Zuschauern in der Sömmeringhalle zerstreute der SCC auch die Unsicherheiten seines Trainers Michael Warm, der vorher das Leistungsvermögen seiner Mannschaft noch nicht richtig einzuordnen wusste.

Jetzt weiß er wenigstens, dass seine Mannschaft, „auch ohne zu brillieren“, wie Warm zugab, einen mittelmäßigen Gegner wie den VC Leipzig klar beherrschen kann. Dass sich mit Sebastian Prüsener ein wichtiger Angreifer des SCC wegen einer Mandelentzündung in der Halle erst gar keine Sportkleidung anzog, fiel kaum ins Gewicht. Seine Kollegen erledigten die Arbeit auch ohne ihn ordentlich.

Mark Dodds, 24 Jahre alter Außenangreifer, überzeugte durch kraftvolle Aufschläge, die den Leipzigern viel Mühe machten. Von den beiden anderen Zugängen hatte nur Milan Vasic ausreichend Gelegenheit, sein Können über längere Zeit auf dem Feld zu beweisen. Der Serbe, 2,04 Meter groß und Diagonalangreifer, schöpfte sein Potenzial, das er mal früher als Spieler des spanischen Klubs Almeria in einem Champions-League-Spiel gegen den SCC gezeigt hatte, trotz sehr starker Phasen sicherlich noch nicht vollends aus. Oleksiy Gutor, der dritte Neue bei den Charlottenburgern, schaute bis auf zwei kurze Aufschläge nur zu.

Den Sieg verbuchte der SCC am Ende mit fast bürokratischer Sachlichkeit. Er sei „gut für die Seele“, urteilte Michael Warm. Kaweh Niroomand forderte weitere Verbesserungen. „Es wartet noch viel Arbeit auf uns. Gerade zwischen Zuspiel und Angriff ist bei uns noch viel Luft“, sagte der Manager. Zumindest Mark Dodds hatte noch Luft genug, um beim Stande von 24:23 im dritten Satz gleich den ersten Matchball zu verwandeln – mit einem eher seltenen Einerblock. Mit einer Hand fuhr er sich danach übers Gesicht: Schweiß abwischen. 

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