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Sport: Volltreffer in der Schießbude

Er steht zwar in einer "Schießbude", trotzdem gilt er für viele als Volltreffer. Torhüter Philipp Laux vom Fußball-Bundesligisten SSV Ulm 1846 musste in den 26 Pflichtspielen der Saison schon 45 Mal hinter sich greifen.

Er steht zwar in einer "Schießbude", trotzdem gilt er für viele als Volltreffer. Torhüter Philipp Laux vom Fußball-Bundesligisten SSV Ulm 1846 musste in den 26 Pflichtspielen der Saison schon 45 Mal hinter sich greifen. Seinem guten Ruf hat diese Tatsache bisher jedoch nicht geschadet, denn der 27-Jährige zählt zu den gefragtesten Schlussmännern in der Eliteklasse. Als sich in den vergangenen Wochen einige Erstligisten über eine mögliche Verstärkung für den Posten zwischen den Pfosten Gedanken machten, fiel stets der Name Laux. Zuletzt waren es der VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen. "Da war nie etwas dran", versichert jedoch der Keeper.

Dennoch findet der Torhüter, dessen Vertrag beim Tabellen-13. noch bis zum Sommer 2001 läuft, eine Erklärung dafür, dass sein Name stets im Gespräch ist: "Ich habe bisher auf konstant hohem Niveau gespielt und immer meine Leistung gebracht." Das 1:9-Debakel gegen Bayer Leverkusen sei dabei nur ein Betriebsunfall gewesen. "Wir haben bisher schon mehrere Rückschläge weggesteckt. Wir dürfen uns nur nicht verrückt machen lassen und in solchen Phasen alles hinterfragen wollen", sagt Laux. Trotz der unglücklichen 0:1-Niederlage am vergangenen Wochenende in Unterhaching machte der SSV bereits wieder einen Schritt in die richtige Richtung.

SSV-Manager Erich Steer empfahl seinen Torhüter kürzlich sogar für die von Horst Hrubesch trainierte A2-Nationalmannschaft. "Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass dies nicht mein Ziel ist. Aber man muss die Kirche im Dorf lassen. Ich will zunächst mal eine komplette Saison gut durchspielen", bleibt der Tormann Realist. Die Konzentration auf die Bundesliga und der Klassenverbleib mit den "Spatzen" hat für ihn höchste Priorität: "Dafür muss ich meine Leistung bringen und Verantwortung übernehmen."

1994 kam Laux nach einer Saison ohne einen einzigen Einsatz von Borussia Dortmund zum damaligen Regionalligisten SSV Ulm. Vier Jahre später folgte der Aufstieg in die Zweite Liga. Doch erst mit dem "Durchmarsch" in die Bundesliga war das Ulmer Fußball-Märchen perfekt. Und der Kapitän ist davon überzeugt, dass das Kapitel Bundesliga für den SSV nicht schon nach einer Saison wieder zugeschlagen wird: "Hier ist noch viel möglich." Schließlich seien viele junge, entwicklungsfähige Spieler in der Mannschaft. "Außerdem herrscht hier eine große Euphorie bei den Fans, das Stadion ist immer ausverkauft, wir haben einen ausgeprägten Teamgeist und inzwischen eine professionelle Führung."

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