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Sport: Vom anderen Planeten

Arsenal London domininiert die englische Liga

London (dpa). Arsenal London bot glänzenden Fußball, Manchester United schrammte haarscharf an einer Niederlage vorbei: Die beiden Spitzenklubs der englischen Premier League boten ihren Fans am Samstag ein Kontrastprogramm. Während die „Gunners“ ihre Tabellenführung mit einem 5:1Schützenfest bei Manchester City auf fünf Punkte ausbauten, entging Manchester beim 1:1 gegen die Bolton Wanderers nur knapp einer Pleite.

Als Arsenal vor zwei Jahren letztmals im Stadion an der Maine Road spielte, stand es nach 36 Minuten 4:0 für die Londoner – diesmal brauchten Dennis Bergkamp, Robert Pirès, Thierry Henry und Sol Campbell nur halb so viel Zeit für den gleichen Spielstand. Doch Arsenals Coach Arsène Wenger war das noch zu wenig. „Ich habe meinen Spielern erklärt, dass es noch nicht vorbei ist. Hätte Manchester City ein Tor erzielt, wäre das Team ins Spiel zurückgekommen. Darum war das fünfte Tor wichtig“, sagte der Trainer - und Kapitän Patrick Vieira folgte der Aufforderung mit dem Treffer zum 5:0. Erst kurz vor Schluss gelang dem ehemaligen Arsenal-Stürmer Nicolas Anelka der einzige Treffer für City.

Nach der Abfuhr hatte City-Trainer Kevin Keegan nur Komplimente für die Londoner übrig. „Ich wollte sie mit ihren Mitteln schlagen, aber in den ersten zwanzig Minuten haben sie Fußball wie von einem anderen Planeten gespielt. Es ist eine außergewöhnliche Mannschaft, sie wird wohl die Champions League gewinnen“, prophezeite der ehemalige HSV-Spieler.

Gesteigert wurde die Freude bei Arsenal durch den Punktverlust von Manchester United. Auch im englischen Fußballverband dürfte das Remis in Bolton mit Genugtuung registriert worden sein, hatte doch Teammanager Alex Ferguson am Wochenende für großen Wirbel gesorgt. In einem Interview mit der „Times“ behauptete der Schotte, dass sich ManU und der englische Nationaltrainer Sven-Göran Eriksson einig gewesen seien, dass der Schwede im vorigen Sommer die Nachfolge Fergusons antreten sollte. „Ich bin sicher, sie hatten sich per Handschlag geeinigt“, sagte Ferguson. Die Dementis von Eriksson und Manchesters Klub-Führung folgten prompt.

Nun wird spekuliert, dass Ferguson mit seinen provozierenden Äußerungen vor allem von der Stiefelaffäre um David Beckham ablenken wollte. Das gelang - aber auch dank des Unentschiedens bei den Bolton Wanderers. „Wir hatten den Punkt nicht verdient, aber wir haben ihn geholt“, sagte Ferguson, nachdem Ole Gunnar Solskjaer elf Sekunden vor Ablauf der 90 Minuten den Ausgleich für den bis dahin lustlosen Tabellenzweiten erzielt hatte. Damit war die Niederlage gerade noch verhindert worden, doch eine Ruhmestat war die Leistung nicht.

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