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Sport: Vom Ehrgeiz getrieben

Pizarro wechselt zu Chelsea, um Titel zu gewinnen

London/München - Seine Argumentation klingt wenig schmeichelhaft für seinen bisherigen Arbeitgeber. Claudio Pizarro wurde mit Bayern München in sechs Jahren dreimal Deutscher Meister und dreimal Pokalsieger. Dass der peruanische Fußball-Nationalspieler nun ablösefrei zum FC Chelsea wechselt, dafür nennt er selbst einen triftigen Grund. „Es ist für mich wichtig, Titel zu gewinnen, und bei Chelsea habe ich die Chance, sie zu gewinnen“, sagte Pizarro. Titelgewinne traut er den Bayern demnach wohl nicht mehr zu.

Claudio Pizarro unterzeichnete beim Champions-League-Teilnehmer aus London einen Dreijahresvertrag. Beim englischen Vizemeister und FA-Cup-Sieger trifft der 28 Jahre alte Angreifer auf den früheren Bayern-Profi Michael Ballack. In London soll Pizarro rund 3,8 Millionen Euro pro Jahr verdienen. Geld allein ist für den Stürmer aber angeblich nicht alles. „Das Wichtigste ist die Champions League, die ich mit den Bayern vergeblich versucht habe zu gewinnen“, wird er auf der Internetseite des FC Chelsea zitiert. „Wir haben eine gute Mannschaft, einen guten Trainer und die Chance, diesen Titel zu gewinnen.“ Sein bisheriger Klub, der FC Bayern, findet sich nach einer verkorksten Saison im kommenden Jahr nur im Uefa-Cup wieder.

Pizarro war 2001 von Werder Bremen nach München gewechselt. Er erzielte für die Bayern in 229 Pflichtspielen 97 Tore. Laut einem Bericht der „Times“ wurde Pizarro vor allem deshalb von Chelsea verpflichtet, weil er Druck auf den zuletzt formschwachen Ukrainer Andrej Schewtschenko ausüben soll. Und er ist als Alternative für Didier Drogba und Salomon Kalou vorgesehen, die im Januar 2008 mit der Nationalmannschaft der Elfenbeinküste am Afrika-Cup teilnehmen.

Pizarro ist nach Hasan Salihamidzic (zu Juventus Turin) und Owen Hargreaves der dritte Bayern-Profi, der einen neuen Klub für die nächste Saison gefunden hat. Hargreaves wird künftig beim Englischen Meister Manchester United spielen. Als Abgänge stehen zudem Mehmet Scholl (Karriereende) sowie Ali Karimi fest. Dafür haben die Bayern aber offenbar beim Werben um den französischen Nationalspieler Franck Ribery gute Karten. „Ribery dicht vor Wechsel zu den Bayern“, titelte die französische Sportzeitung „L’Equipe“ und schreibt, dass der Mittelfeldstar von Olympique Marseille am nächsten Donnerstag zur medizinischen Untersuchung nach München reist. Der FC Bayern soll Marseille für Ribery eine Ablöse von 25 Millionen Euro geboten haben. dpa

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