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Sport: Von außen nach innen

Wenn es eines letzten Beweises bedurft hätte, was Jürgen Klinsmann vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) hält, dann ist er gestern erbracht worden: nichts. Ein Mann aus dem Hockey soll auf Wunsch des Bundestrainers den Fußball reformieren.

Wenn es eines letzten Beweises bedurft hätte, was Jürgen Klinsmann vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) hält, dann ist er gestern erbracht worden: nichts. Ein Mann aus dem Hockey soll auf Wunsch des Bundestrainers den Fußball reformieren. Das ist auf den ersten Blick ungefähr so, als würde ein Friseur Regierender Bürgermeister von Berlin werden. Auf den zweiten ist es ein ungewöhnliches, ja ein mutiges Vorhaben.

Vor gar nicht langer Zeit war Berti Vogts noch Klinsmanns Idealbesetzung für den neu zu schaffenden Posten des DFB-Sportdirektors. Jetzt ist es Bernhard Peters geworden – im Grunde das Gegenteil von Vogts. Es mag sein, dass sich das Anforderungsprofil in der Zwischenzeit verändert hat – weg vom akribischen Fußballfachmann hin zum brillanten Kommunikator. Und es mag ebenso sein, dass für Klinsmann die Person mindestens so wichtig ist wie der Posten selbst. In jedem Fall aber passt der überraschende Schachzug zu Klinsmann. Er lächelt verbindlich, er denkt kühl und handelt hart.

Erst holte der kalifornische Bundestrainer fremde Fitmacher mit grünen Gummibändern, dann einen Psychologen und jetzt den Mann vom Hockey. Klinsmann verpflichtet Qualität von außen, um die innere Qualität des Verbandes in allen Bereichen zu erhöhen. Vielleicht ist es ja die einzige Möglichkeit, im deutschen Fußball wirklich etwas voranzutreiben.

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