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Sport: Von der Hölle in den Himmel

Kölns Basketballer spektakulär gerettet

Sasa Obradovic war der ganze Stress ins Gesicht geschrieben. „Wir sind heute von der Hölle in den Himmel gegangen“, sagte der Trainer des Basketball-Bundesligisten Köln 99ers gestern Abend. Sein Team hatte gerade im Uleb-Cup 72:91 gegen das renommierte russische Team BC Khimki verloren – na und? Obradovic fühlte sich trotzdem im Himmel. Denn so etwas wie die finanzielle Rettung der Kölner, so etwas hatte die Basketball-Bundesliga noch nie gesehen. Denn kurz nach 17 Uhr war die Bundesligazeit für die insolventen Kölner eigentlich Vergangenheit. Die Basketball-Bundesliga (BBL) hatte das vorgelegtes Konzept zur Finanzierung des Spielbetriebs bis zum Saisonende als unzureichend abgelehnt. Damit war Köln am Ende. Nach jüngsten Angaben von Insolvenzverwalter Norbert Heimann wären zur Rettung 800 000 Euro notwendig gewesen. Der Klub dürfte nur einen Bruchteil dieser Summe zusammengetragen haben, die Konsequenz: Die Liga nahm das Team mit sofortiger Wirkung aus dem Wettbewerb und entzog dem Klub gemäß Paragraf 16 des Teilnehmerrechtsvertrages die Lizenz. Das Ende.

Das Ende? Nein, dann kam die Rettung, so spektakulär, als hätte da jemand ein entsprechendes Drehbuch geschrieben. Die Uleb-Cup-Partie wollte Köln noch spielen, das war klar, und plötzlich kursierte unter den Zuschauern das Gerücht: Köln ist doch noch gerettet. Aus dem Gerücht wurde schnell Gewissheit. Der Klub verkündete:„Die Verantwortlichen der Köln 99ers und der vorläufige Insolvenzverwalter Norbert Heimann geben aktuell bekannt, dass der zukünftige Spielbetrieb in rechtlicher und finanzieller Form gesichert werden konnte.“ Dem Vernehmen nach handelt es sich bei den Rettern um ein nicht in Nordrhein-Westfalen ansässiges Unternehmen sowie um einen Privatmann.

Sportdirektor Stephan Baeck erklärte, es gebe „genügend Eigenkapital, das eine Perspektive für eine langfristige Zukunft sichert“. Lizenzträger wird eine neue Gesellschaft sein. Die genauso überraschte BBL hat zwar noch keine endgültige Zustimmung gegeben, die Zustimmung dürfte aber Formsache sein.

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