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Sport: Von der Party aufs Treppchen

Von Jörg Wenig Berlin. Mit einem Novum ist gestern der 25 km-Lauf von Berlin zu Ende gegangen.

Von Jörg Wenig

Berlin. Mit einem Novum ist gestern der 25 km-Lauf von Berlin zu Ende gegangen. Zum ersten Mal in der Geschichte des Traditionslaufes konnten beide Sieger des Vorjahres erneut triumphieren. Während sich der Kenianer Rodgers Rop im Sprint in 1:15:48 Stunden vor seinem Landsmann Wilson Onsare durchsetzte, kam seine Landsfrau Magdaline Chemjor nach 1:26:15 Stunden als souveräne Siegerin ins Ziel. Beide Gewinner erhielten eine Prämie von 2500 Euro. Die Streckenrekordprämien konnten sich die Veranstalter des Berliner Leichtathletik-Verbandes (BLV) in diesem Jahr sparen. Die Marken von 1:13:44 beziehungsweise 1:24:29 Stunden wurden klar verfehlt. Beste Berliner und zugleich beste deutsche Läufer waren Ralf Preibisch (SCC), der als 18. nach 1:25:42 ins Ziel lief, und Kathrin Behrens (SG Berliner Bär), die trotz des deutlichen Rückstandes in 1:42:59 Stunden noch Dritte wurde.

7335 Teilnehmer aus 41 Nationen, darunter auch 1400 Inline-Skater und die 350 Starter beim 2-km-Kinderlauf, beteiligten sich an der größten deutschen Veranstaltung über die 25-km-Distanz. Schnellste Skater waren über die 25-km-Distanz Tommy Ulbrich (Powerslide Racing Team) in 42:10 Minuten und Tina Strüver (Turbine Halle/44:26). Die zeitweise rund 15-köpfige Spitzengruppe der Männer lief von Beginn an ein verhaltenes Tempo. Nach 30:15 Minuten hatte sie den 10-km-Punkt erreicht. Von Rodgers Rop war bis dahin noch nicht viel zu sehen. Er lief phasenweise sogar ganz am Ende der Gruppe. „Es hat eine Weile gedauert, bis meine Muskulatur locker wurde, so dass ich anfangs ein paar Probleme hatte“, sagte der 26-Jährige, der vor einem Jahr bei den 25 km von Berlin mit 1:13:44 Weltrekord gelaufen war.

An eine solche Zeit war gestern für ihn nicht zu denken. Schließlich steckt ihm noch der Boston-Marathon in den Knochen, den er vor drei Wochen souverän gewonnen hat. „Danach gab es für mich in Kenia zwei Wochen lang andauernd Feiern und Ehrungen. Erst in der letzten Woche habe ich wieder ein wenig trainiert“, sagte Rodgers Rop. Und sein Trainingspartner John Rono (Kenia), der gestern in einer Zeit von 1:16:34 Stunden Dritter wurde, fügte hinzu: „Wenn du in Boston gewinnst, dann gewinnst du viel Respekt in Kenia.“

Etwa bei Kilometer siebzehn war auf dem Kurfürstendamm eine Vorentscheidung gefallen. Da hatten Wilson Onsare und Rodgers Rop das Tempo verschärft. Rono und fünf weitere Läufer konnten nicht mehr mithalten. Rop war nur für die 25 km nach Deutschland gekommen. Ganz anders lief das Rennen der Frauen. Nachdem die Kenianerin Milkah Chepkieny und die Britin Birhane Dagne abgesagt hatten, war für Magdaline Chemjor die Bahn frei. Konkurrenzlos rannte sie lange ein Tempo, das für einen Streckenrekord gereicht hätte. „Aber dann wurde es schwer für mich. Ich lief alleine, und es ging bergauf“, sagte Magdaline Chemjor.

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