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Champions League: Von Gaal: Klinsmann mit Kompetenz

Dominik Bardow über van Gaal und sein erfolgreiches Wirken bei den Bayern. Seit Jahren hat keine deutsche Mannschaft mehr ein Europapokalspiel so dominiert und kontrolliert wie die Münchner in Lyon.

Bayern hat bereits gewonnen. Klar, in der Meisterschaft können die Schalker noch vorbeiziehen. Und ein Champions-League-Endspiel kann schon bei einem kleinsten Fehler verloren sein. Dennoch hat der FC Bayern München, bevor auch nur ein Titel gewonnen ist, längst das, wonach er sich schon so lange sehnt: eine Philosophie.

Seit Jahren hat keine deutsche Mannschaft mehr ein Europapokalspiel so dominiert und kontrolliert wie die Münchner in Lyon. Natürlich, es gab spektakulärere oder dramatischere Triumphe von Bundesligateams in Europa. Aber dem Gegner derart das eigene Spiel aufgezwungen hat keine deutsche Elf. Lyon, das immerhin Real Madrid und Liverpool ausgeschaltet hatte, schlug bereits nach einer Viertelstunde lange Bälle auf einen 1,74 Meter kleinen Stürmer – ein Beleg für die eigene Hilflosigkeit und die Dominanz des Gegners.

Bei Bayern wusste dagegen jeder Spieler von der ersten Minute, was er für den Erfolg zu tun hatte. Die Philosophie, die Philipp Lahm im November noch so vehement eingefordert hatte, die Jürgen Klinsmann vor einem Jahr nicht mitbringen konnte – sie ist nun da. Dank van Gaal, dem Klinsmann mit Kompetenz. In seinem Fußball vom Reißbrett blühen selbst Jugend- und Ersatzspieler auf. Und durch die Sicherheit, die ein System gibt, trauen sich nun selbst Rustikalkicker, mit Technik zu glänzen. Sollten die Bayern in den letzten vier Partien noch alles verspielen – sie könnten dennoch feiern. Sie haben endlich eine Philosophie, die ihnen auf Jahre Anerkennung und sicher auch Erfolg bringen wird.

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