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Sport: Von Sieg zu Sieg: Alonso macht’s wie Schumacher

Silverstone - Die Zahl 2004 ist bei den meisten Teams in der Formel 1 nicht besonders beliebt. In jenem Jahr erreichte die Dominanz von Michael Schumacher und Ferrari ihren Höhepunkt, und alle mussten darunter leiden.

Silverstone - Die Zahl 2004 ist bei den meisten Teams in der Formel 1 nicht besonders beliebt. In jenem Jahr erreichte die Dominanz von Michael Schumacher und Ferrari ihren Höhepunkt, und alle mussten darunter leiden. Es scheint, als könnte 2006 das zweite 2004 werden. Das Rennen in Silverstone legte den Schluss nahe, dass Fernando Alonso und Renault inzwischen Schumachers Dominanzniveau aus jenen Tagen erreicht haben. Fünf Siege und drei zweite Plätze holte der Spanier in dieser Saison und 74 von 80 möglichen Punkten, in den letzten 18 Rennen kam er 17-mal aufs Podest. Angesichts solcher Zahlen erklärt Alonsos Teamchef Flavio Briatore Siege fast schon zur Normalität: „Eigentlich war alles ganz easy.“ Alonso ist da nicht ganz so großspurig – auch das erinnert übrigens an Schumacher. Nach Poleposition, klarem Sieg, schnellster Rennrunde und einer insgesamt perfekten Vorstellung gab er zu Protokoll, er habe „ständig Druck machen“ müssen und sei sich nie sicher gewesen.

Schumacher wiederum weiß schon jetzt genau: Aus eigener Kraft kann er in diesem Jahr Alonso den Titel nicht mehr abjagen. Selbst wenn er alle ausstehenden zehn Rennen gewinnen würde, genügte dem Spanier jeweils ein zweiter Platz zum Titel. Auf Ausfälle braucht Schumacher nicht zu hoffen: Alonso fährt nahezu fehlerfrei. Zum letzten Mal kam Alonso beim Rennen in Kanada 2005 durch einen Fahrfehler nicht ins Ziel. Der letzte technische Defekt ereilte ihn 2004. Michael Schumacher muss nun die Ohnmacht fühlen, die seine Konkurrenten erlebten, als er selbst zweieinhalb Jahre lang nicht ausfiel.

Die Gründe für die Dominanz Renaults beurteilen Experten alle ähnlich. Das Team habe schon im Vorjahr ein starkes Auto gehabt und auf dieser Basis mit einem starken Motor aufgebaut, sagt Mario Theissen. Zwar könne in zehn Rennen noch viel passieren, sagt der BMW-Motorsportchef, aber es sei doch ziemlich unwahrscheinlich, dass Alonsos Dominanz in dieser Saison noch gebrochen werden könne. Für die Formel 1 besteht immerhin die Hoffnung, dass nicht auch noch 2007 zu einem 2004 wird. Dann fährt Alonso nämlich nicht mehr bei Renault, sondern bei McLaren-Mercedes.

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