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Hertha ist an Düsseldorfs Johannes van den Bergh (links) interessiert.

© dpa

Vor dem Aufstieg: Hertha: Bundesliga-Lizenz, frisches Geld und ein Neuer?

Hertha BSC erhält die wirtschaftliche Eintrittskarte für die höchste deutsche Liga. Durch einen neue, alte Quelle hofft der Verein zudem auf Mehreinnahmen von zehn Millionen Euro. Auch ein Neuzugang ist im Gespräch

Die guten Nachrichten für Hertha BSC reißen einfach nicht ab. Die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga ist so gut wie perfekt, der Hauptsponsor Deutsche Bahn hat sein Engagement zu stattlichen Konditionen (4,5 Millionen Euro pro Jahr) verlängert genauso wie der Brasilianer Ronny. Und gestern nun ist bei den Berlinern ein Fax mit erfreulichem Inhalt eingegangen: Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat Hertha die Lizenz für die Erste Liga erteilt. Zur Möglichkeit, dass die Mannschaft auch die kommende Spielzeit in der Zweiten Liga verbringen muss, hat sich die DFL gar nicht erst explizit geäußert – so unwahrscheinlich wird dieser Fall offenbar eingeschätzt.

Schon am Sonntag könnte das Team von Trainer Jos Luhukay mit einem Heimsieg gegen den SV Sandhausen die sportliche Berechtigung für die Bundesliga erlangen. Mit der Lizenz besitzt Hertha dann auch die wirtschaftliche Eintrittskarte. Der Club erhält sie zwar nur unter Auflagen, „aber das ist nichts, was nicht zu erfüllen ist“, sagt Finanzgeschäftsführer Ingo Schiller, der für die neue Spielzeit mit einem Etat von 65 Millionen Euro plant. Auch in der Vergangenheit musste der Verein schon Auflagen oder Bedingungen erfüllen. Angesichts von 42 Millionen Euro Schulden ist das nicht ungewöhnlich.

Allerdings könnte sich Herthas finanzielle Situation bald deutlich verbessern. Schon wieder eine gute Nachricht also. Dem Club steht eine außerplanmäßige Einnahme in beträchtlicher Größenordnung ins Haus. Es geht um das Catering bei Herthas Heimspielen im Olympiastadion. Der Vertrag mit dem derzeitigen Anbieter Aramark, der seit der Fertigstellung des Stadionumbaus die Buden, Kioske und das VIP-Catering betreibt, läuft im Sommer 2014 aus. Hertha hat von diesem Vertrag nicht profitiert, weil Aramark das Geld bisher an die Betreibergesellschaft des Olympiastadions überwiesen hat, an der Hertha nicht mehr beteiligt ist. Künftig aber fließen die Einnahmen vollständig an den Verein. Und das lohnt sich: Von zehn Millionen Euro ist die Rede, für eine Vertragslaufzeit von sechs Jahren.

Vermutlich wird Aramark erneut den Zuschlag erhalten. Das Unternehmen ist schon deshalb an einer Fortsetzung der Zusammenarbeit interessiert, weil es nach der Modernisierung des Olympiastadions viel Geld in die Ausstattung der Stationkioske, die Küchen etwa, investiert hat. Ingo Schiller ist zuversichtlich, dass der Vertrag vor dem 30. Juni zum Abschluss kommt und die zehn Millionen Euro damit noch im aktuellen Geschäftsjahr fließen. Mit anderen Worten: Hertha würde die finanziell schwierige Zweitligasaison sogar mit einem Gewinn abschließen, nachdem aus dem Verkauf von Raffael an Dynamo Kiew dem Verein bereits ein mittlerer einstelliger Millionenbetrag zugeflossen ist. Ursprünglich hatte Schiller für das aktuelle Spieljahr mit einem Minus von 13 Millionen Euro geplant.

Die Einnahmen aus den Catering-Rechten sollen laut Schiller vollständig zur Schuldentilgung eingesetzt werden. Auf mehr Geld für neue Spieler kann Trainer Luhukay nicht hoffen. Hertha sucht daher vor allem ablösefreie Profis. Johannes van den Bergh, 26, Linksverteidiger von Fortuna Düsseldorf, wäre einer. Luhukay kennt ihn noch aus seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach. „Er hat ein gutes Alter, ist sehr zuverlässig und seit drei, vier Jahren unangefochten Stammspieler in Düsseldorf“, sagt Herthas Trainer. „Natürlich ist das ein Spieler, über den wir nachdenken.“ Das Gleiche gilt für Sebastian Langkamp, 25, vom FC Augsburg. Der Innenverteidiger ist ebenfalls ablösefrei zu haben und hat ebenfalls bereits unter Luhukay trainiert. Allerdings fällt Langkamp auf unbestimmte Zeit aus. Wegen langwieriger Leistenprobleme soll er in der nächsten Woche operiert werden.

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