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Der Antreiber kommt zurück. Gegen Darmstadt wird Per Skjelbred wieder in der Startelf stehen. Er ist Herthas Verbindungsspieler zwischen Abwehr und Angriff.

© picture alliance / dpa

Vor dem Bundesliga-Duell gegen Darmstadt: Hertha BSC und das Spiel zum Vergessen

Hertha BSC bestreitet am Mittwoch das letzte Spiel des Jahres - aber die Vorbereitung ist nach dem Anschlag in Berlin gestört.

Von Michael Rosentritt

Pal Dardai machte ein nachdenkliches Gesicht. Das fürchterliche Ereignis vom Vorabend am Breitscheidplatz hatte auch den Trainer von Hertha BSC und seine Spieler erreicht. Wie sie habe auch er in den Stunden nach dem Terror-Anschlag zahlreiche Anrufe von Freunden erhalten, die in Sorge waren. Und so wird die Vorbereitung auf das letzte Heimspiel des Jahres am Mittwoch gegen Darmstadt nicht wie gewohnt ablaufen. Dardais Wunsch: „Berlin soll stark bleiben und zusammenstehen.“ In der Kabine hätten die Spieler über den Terroranschlag gesprochen.

„Es ist nicht so einfach“, sagte Dardai am Tag danach. Das Training helfe etwas. „Wenn der Ball kommt, musst du handeln, dann kannst du ein paar Dinge vergessen“, sagte Dardai. Wie es dann beim Spiel sein wird, sei schwierig einzuschätzen. „Ich weiß nicht, wie es morgen wird“, sagte Herthas Trainer. Und so wird er bei der Zusammenstellung seiner Startelf auch bedenken müssen, wer die Geschehnisse am besten verdrängen und sich auf den Sport konzentrieren kann.

Fest eingeplant für die Startelf sind die beiden Mittelfeldspieler Per Skjelbred und Valentin Stocker, die zuletzt beim Auswärtsspiel in Leipzig etwas überraschend auf der Ersatzbank blieben. Auch Stürmer Sami Allagui darf mit einem Einsatz rechen, nachdem Julian Schieber wegen Adduktorenproblemen ausfällt.

Die gesetzte Innenverteidigung fällt weiter aus

Für das Spiel gegen den Tabellenletzten fehlen weiterhin die Stamm-Innenverteidiger Sebastian Langkamp und John Anthony Brooks. Wie schon gegen Leipzig wird Jens Hegeler in die Abwehrreihe rücken. „Er hat sich verdient, wieder in der Startelf zu stehen“, sagte Dardai.

Ersatz wird er auch für Mitchell Weiser finden müssen, der jetzt doch sehr viel länger ausfallen wird. Bei dem 22 Jahre alten Außenbahnspieler sind Nervenirritationen diagnostiziert worden, die in den Muskel abstrahlen. „Bei ihm brauchen wir alle Geduld“, sagte Dardai. Für Herthas Trainer besteht nun die Aufgabe darin, eine willige und bissige Mannschaft aufzubieten, wie er sagte. „Wir sind der Favorit, damit müssen wir klarkommen, wir wollen gewinnen.“

Auch Michael Preetz misst dem letzten Fußballspiel des Jahres 2016 nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge eine große Bedeutung bei. „Wir wollen mit 30 Punkten in die Weihnachtspause gehen, und dafür werden wir am Mittwoch alles unternehmen“, sagte Herthas Manager. Beide Teams werden das Spiel mit Trauerflor bestreiten. Vor dem Anpfiff wird es wie in den anderen Bundesliga-Stadien auch eine Gedenkminute für die Opfer geben. „Es wird für jeden Zuschauer sichtbar sein, das Hertha BSC seine Anteilnahme zum Ausdruck bringt“, sagte Preetz: Die Herausforderung werde darin bestehen, „wieder über Fußball und Sport zu sprechen“.

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