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Mannschaftsbild: Benjamin Becker (v.l.), Cedrik-Marcel Stebe, Florian Mayer, Philipp Petzschner und Kapitän Patrik Kühnen posieren gemeinsam vor dem Center Court des Hamburger Rothenbaum.

© dapd

Vor dem Davis Cup gegen Australien: Mayer geht vorweg

Philipp Kohlschreiber wurde aus dem Team geworfen, Tommy Haas ist bei seiner Familie. Nun soll Florian Mayer das Davis-Cup-Abstiegsspiel gegen Australien zu Gunsten Deutschlands entscheiden. Ein großer Sieg fehlt ihm allerdings noch.

Hamburg - Das kühle und feuchte Hamburger Wetter macht den Sand im Stadion am Rothenbaum tief und schwer, und für die meisten Tennisspieler sind das Bedingungen, die ihnen nicht sonderlich behagen. Das Spiel ist so langsamer, viel beschwerlicher. Doch Florian Mayer schien sich auf dem roten Untergrund wohl zu fühlen. Die Trainingseinheit am Donnerstagnachmittag absolvierte er sogar so aggressiv und konzentriert, als könnte Mayer seinen Worten jetzt den richtigen Nachdruck verleihen. Denn nachdem die Davis-Cup-Auslosung ergeben hatte, dass er heute nach dem Spiel von Cedrik-Marcel Stebe gegen Bernard Tomic, im zweiten Einzel Lleyton Hewitt gegenüberstehen wird, da wirkte Mayer eher zögerlich, als er sagte: „Es wird ein großer Kampf. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich siegen werde.“

Man hätte sich vor dem brisanten Abstiegsduell gegen Australien etwas mehr Feuer in seinen Ankündigungen gewünscht, doch Mayer hat sich schon immer schwer getan mit großen Worten. Das Sprücheklopfen liegt ihm nicht. Manch einer hatte ihm das als Charakterschwäche ausgelegt, oder ihn als langweilig abgetan. Doch feige ist Mayer nicht, er scheute nie die Verantwortung. So übernimmt der 28 Jahre alte Bayreuther auch am Wochenende die Führungsrolle in der deutschen Mannschaft, während Tommy Haas lieber Zeit mit der Familie verbringt.

Nach dem Rauswurf von Philipp Kohlschreiber möchte Mayer unbedingt vorne weggehen. Dabei ist Mayers größtes Problem, dass er im Davis Cup zwar oft gut spielte, ihm aber „leider bisher ein großer Sieg fehlt“. Gegen Richard Gasquet bakam er nach einer 2:0-Satzführung Krämpfe. Gegen Marin Cilic brach er am Ende ein, gegen David Nalbandian nach dem ersten Satz. Nun baut Mayer darauf, dass ihm die schlechten Erfahrungen der Vergangenheit helfen werden: „Damals sind die Gegner über sich hinausgewachsen. Aber dieses Mal klappt die Wende.“ Da lag schon mehr Nachdruck in der Stimme. Petra Philippsen

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