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Wiedersehen. Ramos (vorn) und Menz treffen am Montag erneut aufeinander.

© dapd

Vor dem Derby gegen Hertha: Für Union steht viel auf dem Spiel

Ein Erfolg gegen Hertha BSC würde beim 1. FC Union den Fehlstart in die aktuelle Saison kaschieren. Mit welchen Spielern und welcher Taktik Union in das Duell geht, will Trainer Neuhaus bis zum letzten Moment offenlassen.

Damit es wirklich eine Überraschung werden kann, musste Uwe Neuhaus reagieren. Und so machte der Trainer des 1. FC Union aus der als öffentlich angesetzten Trainingseinheit am Freitagnachmittag eine nicht öffentliche. Normalerweise schottet sich der Berliner Zweitligist erst zwei Tage vor dem Spiel ab, aber weil es am Montag gegen den Stadtrivalen Hertha BSC (20.15 Uhr) geht, darf es schon mal einen Tag früher sein. „Es ist wirklich ein besonderes Spiel, keine Frage“, sagt Neuhaus und bat um Verständnis. Schließlich wolle er noch „einiges ausprobieren, von dem die Öffentlichkeit nichts mitbekommen muss“. Mit welchen Spielern und welcher Taktik Union in das Duell geht, will Neuhaus bis zum letzten Moment offenlassen.

Für die Köpenicker steht viel auf dem Spiel, mehr vielleicht noch als für Hertha BSC. Gewiss, beide Berliner Mannschaften haben den Saisonstart verpatzt. Aber Hertha kommt immerhin noch auf vier Punkte aus drei Spielen, während Union mit nur einem Zähler deutlicher hinter den Erwartungen liegt.

Langsam werden auch die sonst so geduldigen Anhänger unruhig. Als die Spieler nach dem 0:2 in Sandhausen Richtung Fanblock liefen, riefen ihnen einige Mitgereiste „Schämt euch!“ entgegen. Ein Sieg gegen den Stadtrivalen würde vieles vergessen machen. So wie vor zwei Jahren. Da schaffte Union gegen den späteren Aufsteiger zuerst ein 1:1 und siegte beim Rückspiel völlig überraschend 2:1 im Olympiastadion. Jene waren die Momente, die von dieser Saison hängen blieben. Das Union ansonsten bis ins Frühjahr hinein gegen den Abstieg kämpfte – aus Sicht der Anhänger geschenkt.

Im besten Fall würden die Spieler aus einem Sieg im Derby eine ähnliche Motivation ziehen wie vor zwei Jahren. Damals verlor der 1. FC Union von den darauf folgenden acht Spielen nur eines und rettete sich am Ende souverän. Wobei Uwe Neuhaus das letzte Aufeinandertreffen der beiden größten Berliner Fußballklubs nicht mehr als Gradmesser versteht. „Bei beiden hat sich seitdem vieles verändert. Gegen Regensburg standen bei Hertha nur noch drei Spieler in der Startelf, die vor zwei Jahren gegen uns gespielt haben“, sagt er. Dieses Trio dürfte Neuhaus nur schwer überraschen können. Egal was er sich hinter verschlossenen Türen so ausdenkt.

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