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Voller Einsatz für das große Ziel. Der Hamburger Florian Fuchs ist mit seinen gerade 20 Jahren schon ein Führungsspieler im deutschen Team.

© dpa

Vor dem Endspiel gegen Holland: Deutsche Hockeymänner: Ökonomisch zum Gipfel

Im Hockey-Finale gegen Holland (heute 21:00 Uhr) sind die Deutschen Favorit, weil sie wieder einmal auf den Punkt topfit sind. Und immer wenn es wichtig wird, kann sich das Team noch einmal steigern.

Das muss auch am Trainer liegen, wenn er zum dritten Mal hintereinander seine Mannschaft in das wichtigste Endspiel führt, das seine Sportart Hockey zu bieten hat, das um die olympische Goldmedaille. Was also das Geheimnis von Trainer Markus Weise sei, soll Maximilian Müller erzählen, doch Weise fällt ihm ins Wort. „Ich habe einfach ein gutes Team um mich herum.“ Der Fragesteller lässt allerdings nicht locker und fragt noch einmal Maximilian Müller, den Kapitän der deutschen Hockey-Nationalmannschaft. Und dessen Antwort erzählt noch etwas mehr als Weises Versuch, diese Thema schnell zu beenden.

„Er schafft es einfach, uns auf den Punkt zur Höchstleistung zu bringen“, erzählt Müller, und der Beweis dafür liegt gerade einmal eine halbe Stunde zurück. Die deutsche Mannschaft hatte Australien im Halbfinale 4:2 besiegt, mit einer olympiamedaillenreifen Leistung. Die Mannschaft ließ hinten kaum Torchancen, zu sie erzielte selbst fünf Treffer, wobei der schönste davon nicht anerkannt wurde, und sie kämpfte sich auch noch zweimal nach Rückstand zurück ins Spiel. Starke Abwehr, starker Angriff, starke Einstellung, viel mehr kann ein Trainer nicht aus einer Mannschaft herausholen. Deshalb gehen die Deutschen auch als Favorit in das Finale an diesem Samstag (21 Uhr, live im ZDF), da kann der Gegner Niederlande im Halbfinale auch Großbritannien mit 9:2 besiegt haben.

Video: Hockey-Gold

Für Markus Weise könnte es der dritte Olympiasieg hintereinander werden, nach der Goldmedaille mit der deutschen Frauenmannschaft 2004 in Athen und der mit der Männermannschaft 2008 in Peking. Wie Weise das anstelle, die Mannschaft auf den Punkt zur Höchstleistung zu bringen, dazu hat Maximilian Müller auch noch etwas gesagt. „Am Anfang des Turniers lässt er es eher etwas lockerer angehen.“ Da kann es auch mal passieren, dass die Mannschaft ein Gruppenspiel verliert, wie jetzt in London mit 1:3 gegen Vizeeuropameister Niederlande, aber es ist dann kein entscheidendes Spiel. Mittelfeldspieler Moritz Fürste sagte: „Wir haben uns in der Gruppenphase sehr schwer getan. Vielleicht ist es unter ökonomischen Gesichtspunkten sogar ganz sinnvoll, dass man nicht in allen Spielen 100 Prozent gibt.“

Die bewegendsten Momente der Olympischen Spiele:

Wenn es dann aber wieder wichtig wird, könne sich die Mannschaft noch einmal steigern, sagt Müller. „Unser Trainer schafft es einfach, dass wir genau den richtigen Fokus bekommen.“ Er fordere die Mannschaft in diesen Spielen mehr, er kitzele mehr aus ihr heraus, treibe sie an.

Dem Sportinformationsdienst hat Weise noch ein paar Details aus der Vorbereitung für das olympische Finale erzählt. Er gönne seinen Spielern erst einmal einen Tag Entspannung, das Spielen mit der Playstation sei dabei allerdings verboten, und abends richte er dann alle Konzentration auf die Niederlande. Hockey werde jedenfalls im Kopf entschieden, und da könnten auch schon Kleinigkeiten im Ablauf einiges bewirken. „Wir haben zum Beispiel den Besprechungsraum gewechselt. Erst mal total unspektakulär, aber im neuen Raum sind Stühle für alle und es gibt kein Herumgelunger auf dem Boden.“

Seine Mannschaft hat er auf jeden Fall auf den Gegner eingeschworen, er will nun vor allem Konzentration und Kampf sehen. „Jeder Einzelne muss bereit sein, alles in die Zweikämpfe zu investieren. Die werden hart sein, bis zur letzten Minute gehen – da muss man sich den Hintern abarbeiten“, sagte der Bundestrainer.

Markus Weise wirkt jedenfalls selbstbewusst vor diesem Finale und seinem möglichen dritten Olympiasieg. Das Spiel der Niederländer im Halbfinale gegen Großbritannien hat er sich natürlich angeschaut. Beim Stand von 7:1 brach er allerdings schon auf. „Ich habe genug gesehen“, sagte er.

Starke Abwehr, starker Angriff, starke Einstellung – die Deutschen sind Favorit

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