zum Hauptinhalt
Trotz Trainingsstreit: Christian Lell und Änis Ben-Hatira fahren mit nach Düsseldorf, Andreas Ottl (2. v. r.) muss dagegen Zuhause bleiben.

© dapd

Vor dem Relegationsrückspiel: Hertha und die Probleme mit der Disziplin

Nach dem Zoff im Training am Sonntag zwischen Lell und Ben-Hatira versuchen die Verantwortlichen von Hertha vor dem Spiel am Dienstag in Düsseldorf wieder Ruhe ins Team zu bringen - was allerdings nur teilweise gelingt.

Die Stimmung bei Hertha ist ausgelassen. Die Spieler liegen sich in den Armen, Sekt und Bier fließen. Am Tag danach verkündet Manager Michael Preetz einen prominenten Neuzugang: Andreas Ottl von Bayern München. Die Szenen rund um die Aufstiegsfeierlichkeiten sind genau ein Jahr alt, wirken aber wie aus einer anderen Zeit. Als in Berlin noch große Erstligaträume reiften und Andreas Ottl ein Hoffnungsträger war.

Zum entscheidenden Spiel bei Fortuna Düsseldorf am Dienstag um 20.30 Uhr (live im Ticker bei Tagesspiegel.de), in dem Hertha nach dem 1:2 im Hinspiel mit zwei Toren Vorsprung gewinnen müsste, um den Abstieg zu vermeiden, wird Ottl nicht mitfahren. Genau wie Tunay Torun, Sebastian Neumann und Nico Schulz. Aus sportlichen Gründen, wie Trainer Otto Rehhagel auf mehrfache Nachfrage erwidert.

Christian Lell und Änis Ben-Hatira werden mit ins Rheinland reisen. Dass die beiden sich am Sonntag vor Zuschauern ein tätliches Duell lieferten, dass Lell danach in Richtung Trainerteam schimpfte – all das „sei doch längst ausgestanden“, sagt Rehhagel, „auf dem Platz und in der Kabine“. Das seien doch alles junge Leute, normal, dass die einmal aneinander rasseln. Die üblichen Appelle an die Disziplin ließ er bei der Mannschaft, die schon acht Platzverweise in dieser Saison sah, aus.

Sehen Sie hier, wie sich Lell und Ben-Hatira an den Kragen gingen:

Ob Lell auch wieder fit genug ist, um zu spielen, bleibt offen. Intern gärt schon länger Unzufriedenheit mit dem 27-Jährigen, den Vize-Kapitän vor dem entscheidenden Spiel herauszuwerfen, davor scheut sich Hertha.

Bei Ottl sieht es anders aus. „Nach der Roten Karte in Stuttgart kam für ihn ein Bruch“, sagt Preetz über dessen Leistungen der vergangenen Monate. Nun müsse er auch einmal akzeptieren, dass eine sportliche Entscheidung gefallen sei. Schon im Hinspiel gegen Düsseldorf hatte Ottl nicht zum Kader gehört.

Rehhagel fordert, die Mannschaft solle spielen wie in Düsseldorf, aber von der ersten Minute an konzentriert sein. Auf die Frage, ob die Mannschaft in Düsseldorf an einem Strang ziehen werde, antwortet der Pressesprecher für den ausweichenden Trainer mit „Ja“.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false