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Sport: Vor dem Rücktritt?

Jan Ullrich erklärt am Montag seine Zukunft

Berlin/Hamburg - Die Rücktrittsgerüchte um Radprofi Jan Ullrich verdichten sich. Der unter Dopingverdacht stehende Tour-de-France-Sieger von 1997 hat für den nächsten Montag in Hamburg zu einer Pressekonferenz geladen. Dort will Ullrich „Erfreuliches über seine weitere berufliche Laufbahn“ mitteilen. Auch, weil in der vom „Team Jan Ullrich“ verteilten Einladung der Hinweis auf die „sportliche Karriere“ fehlt, erhärten sich die Spekulationen um ein Karriereende.

Ein Rücktritt liegt nahe, da es Ullrich durch zwei drohende Verfahren des Schweizer Radsport-Verbandes und der Bonner Staatsanwaltschaft sowie seiner weiter fehlenden Profilizenz äußerst schwer hat, ein neues Team zu finden. Einige Interessenten aus Italien und Spanien haben eine eventuelle Verpflichtung jeweils an eine geklärte Rechtslage geknüpft. Außerdem ist Ullrich seit Juni 2006 ohne Wettkampf – die Saison läuft bereits seit einem Monat.

Eine berufliche Alternative zum Radfahren könnte er schon gefunden haben: Der Wahl-Schweizer veröffentlichte kürzlich auf seiner Homepage sein zukünftiges Engagement für den Schweizer Sportartikelhersteller „X-Technology“. Sein Manager Wolfgang Strohband wollte sich am Mittwoch „an den Spekulationen nicht beteiligen. Ich sage gar nichts dazu“, erklärte der Hamburger, der mit Ullrich seit Beginn der 90er Jahre zusammenarbeitet.

Die Pressekonferenz in Hamburg werde ohne seine Rechtsanwälte stattfinden. Ullrich werde bei dem Termin laut Strohband „so viel sagen, dass es danach keine Fragen mehr geben wird“. Auch sein ehemaliger enger Betreuer Rudy Pevenage, gegen den die Staatsanwaltschaft ebenso wegen Betrugs zum Nachteil des früheren Arbeitgebers der beiden (T-Mobile) ermittelt, erhielt eine Einladung. Auf der war als Hinweis für die Journalisten ausdrücklich vermerkt: „Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass Jan Ullrich keine Fragen beantworten wird.“ Ullrich ist einer von 51 Radprofis, die verdächtigt werden, mit dem von der spanischen Justiz verfolgten Mediziner Eufemiano Fuentes illegal kooperiert zu haben. dpa

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