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Grundstimmung? Positiv! Die Füchse freuen sich auf eine Fortsetzung des Abenteuers Champions League.

© dpa

Vor dem Spiel gegen Minsk: Füchse ziehen ins Hotel

Zum Saison-Debüt auf europäischer Bühne empfangen die Füchse Weißrusslands Meister Dinamo Minsk. Doch weil der Fuchsbau Max-Schmeling-Halle belegt ist, müssen die Berliner ausweichen.

Die Bilder sind noch im Kopf, irgendwo im Hinterstübchen der schönen Erinnerungen. Wie sie zum ersten Mal einliefen in diese gewaltige Halle, die 20 000 Zuschauern Platz bietet. Wie sie nach den Spielen da standen und Interviews gaben, flankiert von den Welthandballern der vergangenen Jahre. Wie sie trotz des vierten Platzes gefeiert wurden, nicht nur von den eigenen Anhängern. Spieler und Verantwortliche der Füchse Berlin haben das Pfingst-Wochenende in Köln nicht vergessen. Wenn sie vom Final Four der Handball-Champions-League berichten, klingt ausnahmslos ein wenig Nostalgie mit. Auch Bob Hanning macht da keine Ausnahme. „Die Europapokal-Teilnahme war in der vergangenen Saison keine zusätzliche Belastung, im Gegenteil“, sagt der Manager. „Sie hat uns Rückenwind verliehen, weil wir so viel Spaß hatten.“ Ganz nebenher verteidigten die Füchse im Bundesliga-Endspurt jenen dritten Platz aus dem Vorjahr, der zur erneuten Teilnahme am renommiertesten Europapokal berechtigte.

Am Sonntag starten die Berliner nun in den Wettbewerb, der sie zuletzt so beflügelt und das Selbstverständnis nachhaltig verändert hat. In ihrem Auftaktspiel der Gruppe D trifft die Mannschaft von Trainer Dagur Sigurdsson auf Dinamo Minsk (16.15 Uhr, live bei Eurosport). Das Duell gegen den weißrussischen Meister wird im Vorfeld jedoch nicht ausschließlich von positiver Grundstimmung begleitet – und das hängt mit dem Spielort zusammen. Weil die Max-Schmeling-Halle, die sie liebevoll „Fuchsbau“ nennen, anderweitig belegt ist, müssen die Berliner ins Velodrom umziehen. Hanning sagt: „Wir verlassen unser Wohnzimmer und gehen für einen Tag ins Hotel. Sicherlich sind wir nicht ganz glücklich damit. Aber wir werden versuchen, das so gut wie möglich auszuklammern.“

Womöglich ist es zumindest ein kleiner Vorteil, dass die Füchse auf ungewohntem Parkett gegen den vermeintlich schwächsten Vorrundengegner antreten, der seine Teilnahme wiederum erst in der Qualifikationsrunde perfekt gemacht hat. „Mit Blick auf das Achtelfinale müssen wir dieses Spiel gewinnen“, sagt Hanning, „da gibt es keine zwei Meinungen“. Zwar erreichen vier der sechs Teams aus der jeweiligen Vorrundengruppe das Achtelfinale. „Aber die Konkurrenz ist groß“, sagt Hanning, „wir haben im vergangenen Jahr auch erst am letzten Gruppenspieltag die K.o.-Runde erreicht, das sollte man nicht vergessen“.

Unter anderem treffen die Berliner auf den FC Barcelona, dessen Handball-Abteilung einen ähnlich herausragenden Ruf genießt wie die Fußball-Sektion des Klubs. Das Spiel findet im Februar in der Arena am Ostbahnhof statt, ein konkreter Termin steht noch nicht fest. Zudem müssen sich die Füchse mit Kroatiens Serienmeister Croatia Zagreb, dem Schweizer Meister Kadetten Schaffhausen, dem ungarischen Vizemeister Pick Szeged und eben Minsk messen.

Gegen die Weißrussen kann Trainer Dagur Sigurdsson dabei nicht auf den kompletten Kader zurückgreifen. Neuzugang Konstantin Igropulo fällt weiterhin mit einer Bauchmuskelverletzung aus, die Einsätze von Börge Lund und Johannes Sellin sind zumindest fraglich, zudem ist Kapitän Torsten Laen angeschlagen. „Wir bekommen im Moment die Auswirkungen der vielen Spiele in der vergangenen Saison zu spüren, als wir die Belastung immer irgendwie weggelächelt haben“, sagt Bob Hanning. Das Elixier Champions League dürfte jedoch zusätzliche Kräfte bei den Spielern freisetzen, glaubt zumindest der Füchse-Manager. Denn auch wenn Hanning gemeinsam mit Mannschaft und Trainer die Zielvorgabe Achtelfinale vorsichtig formuliert hat, kann er nachvollziehen, dass die Spieler davon träumen, wieder zum Final Four nach Köln fahren zu dürfen. „Das“, sagt Hanning, „wäre allerdings ein sehr weiter Weg, den wir gehen müssten“. Heute wollen die Füchse den ersten Schritt machen. Damit bald neue Bilder im Gedächtnis dazukommen.

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