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Vor dem Urteil: Claudia Pechstein: Der unsichtbare Zeuge

Claudia Pechstein will kurz vor dem Urteil ihr Verfahren vor dem Sportgerichtshof Cas noch einmal neu eröffnen lassen - ein Zeuge hält seine belastenden Aussagen angeblich nicht aufrecht.

Auch kurz vor der Urteilsverkündung am Mittwoch hat die Verteidigung der dopinggesperrten Eisschnellläuferin Claudia Pechstein noch einen weiteren Entlastungsversuch unternommen. Ihr Rechtsanwalt Simon Bergmann reichte beim Internationalen Sportgerichtshof (Cas) einen Antrag ein, die Verhandlung noch einmal zu eröffnen. Dieser Antrag wäre allerdings nur relevant, sollte der Cas Pechstein am Mittwoch schuldig sprechen und damit die Dopingsperre des Internationalen Eislauf-Verbandes Isu bestätigen.

Den Antrag begründet Bergmann mit dem Nicht-Erscheinen des Sachverständigen Pierre-Edouard Sottas bei der Verhandlung Ende Oktober: „Wir haben in der vergangenen Woche von mehreren Seiten gehört, dass Herr Sottas als Hauptbelastungsgutachter der Isu gesagt hätte, er könne seine Meinung nicht aufrecht erhalten.“ Sottas arbeitet im Anti-Doping-Labor in Lausanne. „Wir haben uns schon gewundert, dass er nicht zur Verhandlung kommen ist, obwohl er in Lausanne wohnt“, sagte Bergmann. Wenn er seine belastenden Aussagen gegen Pechstein nicht aufrechterhalten könne, sei das ein wichtiger Grund, die Verhandlung noch einmal zu eröffnen.

Auch Pechstein hatte am Sonntagabend bei einem Auftritt in der RBB-Sportsendung „Sportplatz“ den Fall aufgegriffen und gesagt: „Offenbar gibt es Angst bei der Isu, dass er sich auf meine Seite gestellt haben könnte.“ Nachdem das Urteil mehrfach verschoben worden ist, habe sie ihr Vertrauen in die Sportgerichtsbarkeit verloren.

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