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Schluck aus der Flasche. Portugals Superstar Cristiano Ronaldo im Trainingslager.

© dpa

Vor den letzten WM-Testspielen: Die Leiden der Stars

Für die meisten Teilnehmer steht am Wochenende die Generalprobe für die WM in Brasilien an. Dabei haben einige Teams wie auch die Deutschen Personalsorgen. Portugals Ronaldo ist ebenso angeschlagen wie Bayern-Star Franck Ribéry.

Nun muss sich Portugals angeschlagener Superstar Cristiano Ronaldo auch noch mit Schwarzer Magie herumschlagen. Der bekannteste und einflussreichste Medizinmann Ghanas behauptet, den Weltfußballer verhext zu haben. „Ich bearbeite ihn. Diese Verletzung kann von keinem Arzt geheilt werden, denn sie finden die Ursache nicht. Heute ist es das Knie, morgen der Oberschenkel, am nächsten Tag ist es etwas anderes“, sagte Nana Kwaku Bonsam der heimischen Radiostation „Angel FM“. Bereits im Februar hatte der „Witch Doctor“ vorhergesagt, dass der Stürmer-Star die WM wegen einer Verletzung verpassen werde. Er wolle, kündigte er an, nun zumindest dafür sorgen, dass Ronaldo im Gruppenspiel gegen Ghana nicht aufläuft.

An solchen Humbug wird Portugals Nationalcoach Paulo Bento sicher nicht glauben. Aber beim vorletzten Test am Samstag gegen Mexiko in Boston wird er auf Ronaldo wegen einer Sehnenentzündung erneut verzichten, wie auch schon beim 0:0 gegen Griechenland. Spekulationen, dass der Stürmer im ersten WM-Spiel am 16. Juni gegen Deutschland fehlen könnte, reißen nicht ab. Auch Abwehrspieler Pepe, Mittelfeldspieler Raul Meireles und Torwart Beto absolvierten wie Ronaldo nur Individualtraining.

Deschamps übt auf Ribéry keinen Druck aus

Kein Wunder, dass auch Joachim Löw über die Fitness von Ronaldo rätselt. „Ich kann es im Moment nicht einschätzen, ob er beim ersten Spiel gegen uns dabei sein wird“, sagte der Bundestrainer am Freitag und kündigte an: „Wenn Ronaldo spielt, müssen wir schauen, dass wir ihn auch richtig in den Griff bekommen. Ich denke, wir haben schon Mittel und Wege, um ihn zu stoppen.“ Schwarze Magie gehört dem Vernehmen nach nicht dazu.

Auf einen positiven Zauber dürfte Frankreichs Mittelfeldstratege Franck Ribéry hoffen, den zum ungünstigsten Zeitpunkt chronische Rückenschmerzen außer Gefecht setzen. Beim letzten Test am Sonntag gegen Jamaika soll der Bayern-Star zwar wenn möglich erstmals spielen. Aber Nationalcoach Didier Deschamps übt keinen Druck aus. „Wir wollen, dass er am Sonntag spielt, das ist ein Ziel, keine Deadline“, sagte Deschamps. Zur Zeit sei alles offen, auch ob Ribéry überhaupt seine dritte und letzte WM bestreiten kann.

Deutschlands zweiter Gruppen-Gegner USA will am Sonntag gegen Nigeria den Ernstfall probieren. Der Stil der „Super Eagles“ ähnelt dem der Ghanaer - und die sind am 16. Juni der erste WM-Kontrahent. „Ich denke, dass der Trainer bald mit der Mannschaft anfängt, mit der er sich vorstellt, auch in Brasilien zu beginnen“, sagte Jermaine Jones. Doch Jürgen Klinsmann kündigte an, alle sechs möglichen Wechsel zu nutzen und fordert die Fans auf, „nicht allzu viel in die Startelf hineinzuinterpretieren.“ Sein Team testet am 12. Juni in Sao Paulo letztmals unter Ausschluss der Öffentlichkeit gegen Belgien.

Kolumbien bestreitet nach dem WM-Aus von Superstar Falcao die WM-Generalprobe am Samstag gegen Jordanien. Für den nach einem Kreuzbandriss nicht rechtzeitig fit gewordenen Top-Torjäger, der mit neun Toren ein Drittel aller Treffer der „Tri“ in der WM-Qualifikation erzielte, könnten nun Portos Jackson oder Carlos Bacca in die Startelf rücken.

Spaniens Coach Vicente del Bosque wird im Test des Weltmeisters gegen El Salvador voraussichtlich seine Mittelfeldstrategen Xavi und Xabi Alonso schonen. Unter anderem testet noch England gegen Honduras und Argentinien gegen Slowenien. (dpa)

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